Paper placard with 'stop war in Ukraine' message with woman in despair in the background on abandoned city street.

Krieg in der Ukraine – Wie kann ich helfen?

Seit etwa zwei Wochen führt der russische Präsident Wladimir Putin einen brutalen Angriffskrieg auf die Ukraine. Über 1,5 Millionen Menschen sind laut den Vereinten Nationen auf der Flucht. Ein Ende der russischen Invasion ist nicht in Sicht. Menschen in Europa, sowie auf der ganzen Welt schließen sich zusammen und solidarisieren sich mit der Ukraine. Solidarisierung allein reicht aber in dieser dunklen und schweren Zeit nicht aus. Die Ukrainer:innen, die vor dem Krieg in ihrem Heimatland fliehen, um Schutz zu finden, benötigen unsere Hilfe.

Wie kann ich als Einzelperson nun unterstützen? Wir zeigen euch ein paar Möglichkeiten auf:

Unterkünfte & Hotelzimmer werden benötigt  

Die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsdienstleistungen ermöglicht gemeinsam mit dem österreichischen Innenministerium allen Österreicher:innen, ein Formular zur Anmeldung auszufüllen, um Unterkünfte anzubieten. Hier geht’s zum Formular!

Auch die Diakonie Österreich und die Helfer Wiens haben gemeinsam mit der Stadt Wien eine Plattform ins Leben gerufen, um Wohnraum für geflüchtete Menschen anzubieten.

Host for Ukraine ist ein Verzeichnis für die Suche nach freien Unterkünften in Europa und der ganzen Welt. Die Website ist in Ukrainischer und Englischer Sprache.

Auch die Organisation Mission Lifeline sucht in ganz Europa nach Unterkünften.

Der Verein Afro Rainbow Austria sucht gemeinsam mit dem House of Guramayle Unterkünfte für queere Afrikaner:innen, die aus der Ukraine flüchten. Eine Vielzahl von Medien, wie der Standard, berichteten in den letzten Tagen über rassistische Behandlungen an den umliegenden Grenzen der Ukraine.

Weitere Möglichkeiten, als Gastgeber geflüchteten Menschen mit einer Unterkunft zu helfen:

Sachspenden

Bitte informiert euch bei den jeweiligen Stellen vorab, was genau gebraucht wird. Im Moment werden vor allem Medikamente benötigt. Die Volkshilfe bietet eine Voranmeldung für Sachspenden an, bei Bedarf wirst du benachrichtigt.

Die Universität der Angewandten Künste bietet eine Sammelstelle, die täglich geöffnet ist. Auch hier kannst du dich vorab über deren Instagramkanal informieren, welche Dinge im Moment dringend gesucht werden.

Zeitspende

Die Volkshilfe Wien hat ein Online-Formular eingerichtet, in das du dich eintragen kannst, sofern du mitarbeiten möchtest.

Auch die Initiative Schutzschild Wien, bei der eine Vielzahl von Aktivist:innen mithelfen, sucht derzeit nach helfenden Händen.

Ebenfalls sucht die Hilfsorganisation Train for Hope nach Helfer:innen.

Tipp: Informiere dich über die Instagramkanäle der jeweiligen Organisationen & Vereine, in welcher Form dringend Hilfe benötigt wird.

Geldspende

Zuständige Hilfsorganisationen sind auf unsere finanzielle Unterstützung angewiesen. Das ermöglicht es ihnen, ihre Arbeit zu machen, Menschen zu helfen und sie in Sicherheit zu bringen.

Wir haben für euch Organisationen & Vereine gelistet, denen ihr euer Geld anvertrauen könnt:

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Gemeinschaft ist, was Gesellschaft bedeutet

Nicht nur nebeneinander, sondern miteinander leben, sich trotz Differenzen offen begegnen, gemeinsam Herausforderungen meistern. Dieses Gefühl – Teil einer Gemeinschaft zu sein – ist was eine gute Gesellschaft ausmacht. Wenn nötig, bekommt in dieser Gesellschaft jede:r die Chance auf einen neuen Start. Vor allem wenn der Verlauf des Lebens holprig verlief, sollten wir die nötige Kraft entwickeln, um Integration zu meistern.

Für diesen sozialen Zusammenhalt, für (Wieder-)Aufnahme in die Gemeinschaft und für soziale Partizipation steht die Arbeit der mildtätigen Gesellschaft Antlas. Sie wurde in St. Pölten durch die Emmausgemeinschaft, sowie durch vier Privatpersonen gegründet und setzt sich seither für das Wohl unserer Gemeinschaft ein. Sie arbeitet nicht gewinnorientiert und ist partei-politisch unabhängig.

Unter der schützenden Hand der Gesellschaft befinden sich insgesamt fünf wohltätige Projekte, die wir uns heute etwas genauer ansehen wollen:

AFit und das Vormodul A-Fit ist eine Gruppenbetreuung und ein Ausbildungszentrum für Jugendliche und junge Erwachsene mit kognitiven und oder psychischen Beeinträchtigungen. Was wird geboten? Die Erreichung einer individuellen Ausbildungsfähigkeit mithilfe unterschiedlicher Module.

Die BeVe („Begleitete Verselbstständigung“) bietet jungen Menschen ab 16 Jahren ein Angebot für Teil- betreutes Wohnen in Einzelwohnungen.

Antlas hat außerdem eine Anlaufstelle für Jugendliche, junge Erwachsene und deren Angehörige zur Suchtberatung gegründet: die JSB in St.Pölten.

In Hofstetten-Grünau ist der Antlashof zu einer Institution geworden. Der familiengeführte Bauernhof betreut seit Jahren psychisch erkrankte Menschen und bietet ihnen ein Zuhause. In der Gemeinschaft werden Alltag und Aufgaben am Hof geteilt.

Erwachsene mit psychischen Erkrankungen werden in der angeschlossenen Wohnassistenz (WASS) bei alltäglichen Aufgaben in ihrem eigenen Wohnraum begleitet. Durch die Einbindung in landwirtschaftliche Tätigkeiten, gewinnen Bewohner:innen nicht nur an Stabilität im Alltag, sie finden auch Kraft, um an nötigen Schritten für ein selbstbestimmtes Leben zu arbeiten.

© Antlas Ges.m.b.H

MASALA: Zusammenwachsen und füreinander da sein

Die Wohngemeinschaft MASALA schafft diese Gemeinschaft. Seit 2016 existiert das sozialpädagogische Projekt von Antlas in seiner jetzigen Form. In zwei Wohnungen finden 18 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 14 Jahren ein Zuhause. Ein Zuhause, das mit seiner stationären Versorgung das Wohl der Kinder sichert. MASALA fördert die Stärken aller Bewohner:innen und bietet einen geschützten Raum, um Schwächen zuzulassen. Die Erziehung der Kinder soll Selbstvertrauen stärken und ihnen den Mut geben, ihr Leben eines Tages selbst in die Hand zu nehmen. Das ist meist nach abgeschlossener Schulbildung der Fall. In der Regel wohnen die Jugendlichen dann bis zur Volljährigkeit in MASALA. Die Betreuung kann aber auch bis in das 22. Lebensjahr verlängert werden.

Im Leben Fuß fassen lernen

Manche der Heranwachsenden wohnen ein paar Monate, andere ein paar Jahre in der Gemeinschaft. Als oberstes Ziel steht das Wohl der Kinder und Jugendlichen. Sind die Rahmenbedingungen für eine Begleitung zurück in ihr familiäres Umfeld geschaffen worden, bezieht die sozialpädagogische Einrichtung verstärkt die Eltern mit in ihre Arbeit ein. Gestaltet sich das schwierig oder gibt es kein Umfeld, das eine ausreichende Stütze darstellt, wird die Begleitung bis ins junge Erwachsenenalter gewährleistet. 

In MASALA sind vielfältige kulturelle Hintergründe respektiert und gewünscht. Das macht die Gemeinschaft divers, aber auch komplex. Geschichten und Lebensrealitäten sind sehr unterschiedlich. Im Alltag entstehen deshalb durchaus herausfordernde Diskussionen und Situationen. Hinzu kommt, dass jedes Kind eine ganz eigene Persönlichkeit hat. 

Inklusion wird großgeschrieben

Die Erziehungsarbeit steht damit vor der täglichen Herausforderung, unterschiedliche individuelle Bedürfnisse in das Miteinander einzubinden. Grenzziehung, Routinen und geregelte Strukturen bieten Sicherheit. Vom Frühstück über den Weg zur Schule, bis zu Mittagessen, sowie Sport und Freizeit am Nachmittag: Die Organisation schafft einen geschützten und geregelten Alltag für die Kinder und Jugendlichen.

In der Entwicklungsarbeit von MASALA wird Integration und Inklusion gefördert. Junge Menschen werden auf ihrem Weg (zurück) ins Leben begleitet. Die gegenseitige Wertschätzung, das miteinander leben und versöhnen lernen, ist das, was unsere Gesellschaft in ihrem Ganzen ausmacht.

Alle Projekte der Antlas Gesellschaft sind spendenbegünstigte Einrichtungen. Möchtest du einen Beitrag zu ihrer Arbeit leisten?

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Guatemala: Zukunftstraum Kinderrechte

Jedes Kind hat ein Anrecht, in einem kindgerechten und geschützten Umfeld aufzuwachsen, unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe oder Herkunft. Jedes Mädchen und jeder Bube hat ein Recht auf körperliche Unversehrtheit, auf Bildung und Schutz vor Gewalt und wirtschaftlicher Ausbeutung. Festgeschrieben ist all dies in der UN-Kinderrechtskonvention. Trotzdem wird weltweit noch immer massiv gegen das Regelwerk verstoßen.

25 Jahre Kindernothilfe Österreich

Die Kindernothilfe Österreich setzt sich seit 25 Jahren dafür ein, dass die Rechte der Kinder weltweit eingehalten werden. Als wichtigstes Ziel steht dabei, möglichst viele Kinder in Not zu erreichen, um ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen.

Begonnen hat alles 1996, mit der Unterstützung eines Waisenhauses in Uganda. Seitdem hat die Organisation mit global unterschiedlichen Projekten vielen Patenkindern in ein selbstbestimmtes Leben verhelfen können. Die Organisation leistet Entwicklungshilfe und humanitäre Hilfe in den ärmsten Regionen der Welt. Sie steht ein, für die Wahrung der Kinderrechte, schafft aber auch über Grundbedürfnisse hinaus Zukunftsperspektiven.

Herausforderungen in Guatemala

Zu ihrem Jubiläum kann die Kindernothilfe auf zahlreiche Erfolgsgeschichten zurückblicken. Auch in Guatemala, einem Land, das geprägt ist von starken sozialen Ungleichheiten. Die Kleinsten und Verletzlichsten der Gesellschaft kommen hier häufig und an unterschiedlichsten Stellen mit Gewalt in Berührung. Sei es in der Schule, auf der Straße oder im Elternhaus. Viele Buben und Mädchen müssen darüber hinaus arbeiten gehen, da ihre Familien teils unter großer Armut leiden.

© Kindernothilfe Österreich

Ohne ihren Zuverdienst kann das Überleben der Familie meist nicht gesichert werden. Schulbildung rückt dann stark in den Hintergrund oder ist in ländlichen Regionen erst gar nicht zugänglich. Das Ausbrechen aus der Armutsspirale, in der Familien häufig seit Generationen stecken, scheint unmöglich. Es mangelt an Bewusstsein dafür, wie wichtig eine gute Schulbildung für die Zukunft der Kinder ist, wenn Eltern in dem mittelamerikanischen Staat häufig selbst nicht die Möglichkeit hatten zur Schule zu gehen.

Ein Zufluchtsort in Pandemiezeiten

Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, fördert die Kindernothilfe gezielte Projekte im Land. Ein großer Fokus liegt auf dem Thema „Recht auf Bildung“. Langfristig soll mit der Projektarbeit aber auch die Lebensbedingung aller Menschen verbessert werden.

Eine Bemühung, die gerade in der Pandemie Situation große Herausforderungen mit sich bringt. In der Hochlandregion Huehuetenango, arbeitet die Kindernothilfe mit der lokalen Partnerorganisation Organisation „Coincidir“ („Zusammenwirken“) zusammen, um die Situation der Kinder in der Gegend zu verbessern.

© Kindernothilfe Österreich

Dazu wurde ein Kinderschutzhaus in der Gemeinde El Tejar eröffnet, das ihnen einen Raum zum Lernen, Spielen und Austausch bietet. Sie finden dort Hilfe und Zuflucht in Notsituationen, also zum Beispiel, wenn sie Zuhause von Gewalt bedroht sind.

Gewalt und Schulabbruch verhindern

Gerade in Zeiten der Pandemie ist das Schutzhaus von „Coincidir“ nötiger denn je geworden. Als Schulen geschlossen wurden, war dort meist der einzige Ort, an dem die Überforderung und der Stress der außergewöhnlichen Situation etwas gemindert werden konnten. Auch wenn zu dieser Zeit nur sehr kleine Gruppen betreut werden dürfen.

Das Homeschooling gestaltet sich in dem ländlichen Gebiet als sehr herausfordernd, unter anderem weil es an verlässlichen Internetanschlüssen fehlt. Im Schutzhaus hatten die Kinder die Möglichkeit, Materialien für Schulaufgaben auszudrucken.

Gerade jetzt, wenn die Frustration über die allgemeine Situation tief sitzt, liegt es für die Kinder nahe, ihre Schullaufbahn abzubrechen und mit dem Arbeiten zu beginnen, um ihre Familien finanziell zu unterstützen. Bildung ist aber ihre einzige Chance, um in Zukunft der Armutsfalle zu entkommen. Es ist jetzt umso wichtiger, dass „Coincidir“ weiter am Ball bleibt und die Kinder zu ermutigt, nicht aufzugeben.

© Kindernothilfe Österreich

Chancen und Wünsche für die Zukunft

In Huehuetenango hat die Kindernothilfe bereits viel für die Rechte der Kinder tun können. In Zukunft will sie Digitalisierung nutzen, um Mädchen und Buben mit ihren Paten in Österreich noch näher zusammenbringen zu können. Damit sie die dafür nötigen technischen Voraussetzungen schaffen kann, hofft die Organisation ausreichend finanzielle Ressourcen zu mobilisieren. An Herausforderungen wird es der Organisation in Zukunft jedenfalls nicht mangeln.

Wir gratulieren der Kindernothilfe Österreich zu ihrem 25-jährigem Bestehen und bedanken uns für ihre wichtige Arbeit!

Wenn du die Organisation bei ihren Herausforderungen in Guatemala unterstützen möchtest, kannst du dem Projekt „Wege aus der Armut“ mit einer Spende weiterhelfen.

[button2]Unterstütze das Projekt „Guatemala: Wege aus der Armut“[/button2]

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Stärke durch Gemeinschaft

Für die Mädchen und Buben aus den ärmeren Teilen der Welt, die bereits vor der COVID-19-Pandemie in benachteiligten Verhältnissen lebten, sind die Konsequenzen noch prekärer.

Kinder, die per se Hunger, mangelnde Bildung und Ausbeutung in ihren jungen Jahren erfahren müssen, sind noch stärker auf Unterstützung von außen angewiesen. Die Kindernothilfe Österreich setzt sich tagtäglich für Kinder in Not und ihre Rechte ein, und leistet akut Hilfe, um langfristige Folgen im Katastrophenfall zu verhindern.

1996 wurde die Kindernothilfe Österreich als gemeinnütziger Verein gegründet – mit dem Ziel, möglichst vielen Kindern in den ärmsten Regionen dieser Erde ein besseres Leben zu ermöglichen. Projekte zur nachhaltigen Entwicklung und Beseitigung der Armutssituation, sowie humanitäre Hilfe sind seit mittlerweile 25 Jahren die Schwerpunkte der Arbeit in 19 Ländern der Welt. Dabei folgt sie drei wesentlichen Grundprinzipien: Wahrung und Umsetzung von Kinderschutz und Kinderrechten, Hilfe zur Selbsthilfe, Partizipation und die Stärkung des gesamten Gemeinwesens.

Kinderrechte schützen

Kinder haben das Recht, vor Verstößen geschützt zu werden, die ihre Entwicklung negativ beeinflussen, wie zum Beispiel Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung oder wirtschaftliche und sexuelle Ausbeutung. Genau das ist aber leider für viele Buben und vor allem Mädchen in den Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas traurige Realität. Auch Kinder mit Behinderung, die in vielen Kulturen nach wie vor nicht als gleichwertig angesehen werden, sind oftmals Opfer von Kinderrechtsverletzungen.

Wie schaut wohl die Zukunft von Kindern aus, die unter solchen Bedingungen, und jetzt durch die Corona-Pandemie noch erheblich erschwert, aufwachsen?

Straßenkinder in Südamerika, die sich ohne ihre Eltern durch das Leben schlagen müssen. Müllkinder in Indien, die in auf den gefährlichen Deponien nach Verwertbarem suchen. Verkaufte und frühverheiratete Mädchen in Äthiopien, die in fremden Haushalten von jungen Jahren an schuften müssen.

Um ihnen eine menschenwürdige und selbstbestimmte Zukunft zu ermöglichen, bietet die Kindernothilfe mit ihren lokal ansässigen Partnern Schutz und Entwicklungsperspektiven für betroffene Kinder. Dadurch wird ihnen ein sicheres Umfeld gegeben, ein Umfeld wie es jede bzw. jeder auf der Welt verdient hat. Darüber hinaus werden sie entsprechend gefördert, unterstützt und begleitet. Bildung ist der Schlüssel zum Weg aus der Armut, daraus resultiert die Chance auf eine bessere und selbstbestimmte Zukunft.

© Kindernothilfe Österreich

In der Gemeinschaft sind wir stark

Überall auf der Welt hat das Umfeld eines Menschen starken Einfluss auf sein Wohlbefinden. Die Kindernothilfe unterstützt deshalb nicht nur die betroffenen Kinder an sich, sondern auch ihre Familien und die gesamte Dorfgemeinschaft. Unter Anleitung der Kindernothilfe und ihrer Partnerorganisationen werden in den ärmeren Ländern unserer Erde lokale Selbsthilfegruppen organisiert und durchgeführt. Frauen arbeiten in den Selbsthilfegruppen gemeinschaftlich; sie helfen sich gegenseitig, sparen und investieren in Verbesserungen für sich und die Gemeinde. In den Gruppen wird gezielt Wissen vermittelt, es werden Lösungen zusammen erarbeitet, Menschen werden in verschiedensten Bereichen geschult, die Teilnehmer*innen werden unter anderem über Kinderrechte, gesunde Ernährung und Hygiene aufgeklärt. Das Gemeinschaftsgefühl entsteht durch die verstärkte Zusammenarbeit der Dorfmitglieder im Rahmen der Selbsthilfegruppe. Durch das erarbeitete kollektive Bewusstsein wird gezielt die Eigeninitiative der Menschen vor Ort gestärkt und gefördert.

Der Selbsthilfegruppenansatz ist die Art und Weise, wie die Kindernothilfe mit ihren Partnern vor Ort arbeitet. Er stärkt vor allem Frauen sozial, wirtschaftlich und politisch: aus eigenem Willen, eigener Kraft der Abhängigkeit und der Armut entfliehen. Das ist die Chance auf eine bessere und gewaltfreie Zukunft nicht nur für die Frauen und ihre Kinder, sondern für die ganze Gemeinschaft, die ganze Region und das ganze Land.

Ruanda – gemeinsam für ein besseres Leben

In Ruanda leben 90 Prozent der Bevölkerung von Landwirtschaft, viele darunter in extremer Armut.

In der ruralen Projektregion nahe der Hauptstadt Kigali, schien es den meisten Familien vor wenigen Jahren noch völlig unmöglich aus eigener Kraft der Armut zu entfliehen. Durch die Kindernothilfe schlossen sich nach und nach Selbsthilfegruppen aus fünfzehn bis zwanzig Frauen zusammen. Sie verfolgten ein gemeinsames Ziel: Gemeinsam für ein besseres Leben zu kämpfen. Mittlerweile gibt es hunderte solcher Selbsthilfegruppen. Ein großer Erfolg für die Kindernothilfe und die Zukunftsperspektiven der Gemeinden, Familien und Kinder.

Die wöchentlichen Gruppensitzungen haben bereits viele Veränderungen in das Leben der Frauen und der gesamten Dorfgemeinschaft gebracht. Beispielsweise durch das Flechten von Körben und dem anschließenden Verkauf, wodurch sie ein eigenes kleines Einkommen erwirtschaften konnten. Ein großer Schritt in die Richtung: Unabhängigkeit.

Erfolgbeispiel Vesinte

© Kindernothilfe Österreich

Vestine ist seit einigen Jahren Mitglied einer Selbsthilfegruppe. Früher hatte sie nicht genügend Geld, um ihren Kindern und sich selbst Kleidung zu kaufen. Durch die Selbsthilfegruppe investierte sie in Saatgut. Zusätzlich nahm sie an einer Schulung über Landwirtschaftstechniken teil. Der Erfolg stellte sich rasch ein: die Ernte war um vieles ergiebiger. Das ermöglichte ihr, einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb aufzuziehen. Während Vestine früher selbst in der Hitze auf dem Feld arbeitete, hat sie heute Mitarbeiter, die für sie ernten und ist stolz, ihrem Sohn und sich heute Kleidung kaufen zu können. Ein großer Schritt für die kleine Familie, die gesamte Dorfgemeinschaft und die ganze Region.

Durch die Selbsthilfegruppen der Kindernothilfe wird den Menschen die Chance auf eine gewaltfreie, selbstbestimmte und glückliche Zukunft geschenkt. Die Chance, die sich die Frauen und Kinder wohlgemerkt selbst erarbeiten. Hand in Hand mit der Kindernothilfe.

[button2]Unterstütze das Projekt „Ruanda: Gemeinsam aus der Armut“[/button2]

Wenn die Ehe nichts mit Liebe zu tun hat

Als Frauenorganisation wird auf politische Partizipation und die Erweiterung der Handlungsspielräume von Frauen auf privater und gesellschaftlicher Ebene gesetzt. Kennzeichnend für die Arbeit ist die ganzheitliche Betrachtung der individuellen, soziokulturellen und wirtschaftlichen Situation jeder Klientin.

Eine Ehe darf nur bei freier und uneingeschränkter Willenseinigung der zukünftigen Ehegatten geschlossen werden.

So sieht es Artikel 16, Absatz 2 der Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vor. Rechtlich ist also klar geregelt, dass keine Frau und vor allem kein junges Mädchen gegen ihren Willen verheiratet werden darf.

Warum ist Zwangsheirat Gewalt?

Zwangsheirat ist eine Form von verwandtschaftsbasierter Geschlechtergewalt. Eine Eheschließung ohne ausdrückliche Zustimmung beider Personen bzw. wenn keine Möglichkeit zur Ablehnung gegeben ist. Die individuellen Motive hinter einer Zwangsheirat sind vielfältig. Im Allgemeinen ist diese Form genderbasierter Gewalt oft in patriarchale Strukturen eingebettet und zielt dabei auf die Durchsetzung von bestimmten Geschlechterrollen und die Kontrolle der weiblichen Sexualität ab.

Zwangsehen verletzen das individuelle Recht auf physische und psychische Gesundheit. Häufig sind sie geprägt von sexueller Gewalt und Missbrauch. Weiter wird die persönliche Freiheit der Betroffenen stark eingeschränkt. Beispielsweise sehen sich Frauen meist zum Abbruch ihrer Schul- oder Berufsausbildung gezwungen. Dies vermindert ihre Lebens- und Bildungsperspektiven und mündet in einem verstärkten Abhängigkeitsverhältnis.

Mädchen und Frauen, die sich gegen eine erzwungene Heirat und den damit einhergehenden Gewaltformen (Freiheitsentzug, Nötigung, physische und psychische Gewalt) wehren, stehen oft unter massiven Druck seitens anderer Familienmitglieder. Diese Hürden zu überwinden und Hilfe zu suchen erfordert viel Kraft.

Wie du siehst, verstößt eine Heirat, die unter Zwang herbeigeführt wird, gegen Grundrechte. Sie ist als Form von Gewalt einzustufen.

Wo findest du Beratung?

Menschenrechte sind auch Frauenrechte. Deshalb betreibt der Verein Orient Express aus Wien politischen Aktivismus. Er schafft Beratungs-, Bildungs- und Kulturinitiativen für Frauen, ganz unabhängig von deren kultureller, sozialer und finanzieller Situation. Seit 2017 agiert Orient Express außerdem als bundesweite Koordinationsstelle bei Verschleppung und Zwangsheirat.

Das Team kennt sich sehr gut mit familiären und partnerschaftlichen Problemen, sowie rechtlichen Fragestellungen aus. Hier findest auch du Antworten auf Fragen zu deiner Sicherheit, Ausbildung oder Beruf und Wohnen. Persönliche Lagen werden immer individuell betrachtet und professionell bewertet. Die Mädchenberatung (zum Themenschwerpunkt Zwangsheirat) steht allen Frauen und Mädchen, unabhängig ihrer Nationalität und Erstsprache, offen. Sie ist anonym und kostenlos.

Wo findest du Schutz?

Orient Express lässt niemanden im Stich und unterstützt dich so lange, bis gemeinsam eine Lösung für deine Situation gefunden werden konnte. Für akut von Zwangsheirat Bedrohte oder davon Betroffene, betreibt der Verein eine anonyme und sichere Notwohnung in Wien. Mädchen und junge Frauen zwischen 15 – 24 Jahren aus ganz Österreich können dort für einige Zeit untergebracht und beraten werden. Die anonyme Notwohnung bietet den Frauen nicht nur den so dringend benötigten Schutz, sondern auch eine Rund-um-die-Uhr Betreuung, sowie eine ganzheitliche Beratung auf Deutsch, Türkisch, Arabisch, Farsi und Englisch.

Da es für viele der Teilnehmer*innen durch ihre Erlebnisse physisch als auch psychisch immens schwer ist, einem geregelten Alltag nachzugehen, beziehungsweise diesen selbst zu gestalten, begleitet der Verein sie zu Behördengängen oder Arztbesuchen. Um den jungen Frauen eine selbstständige und lebenswerte Zukunft nach dem Auszug aus der Notwohnung zu ermöglichen, unterstützt Orientexpress sie bei ihrer Zukunftsplanung. Die Zukunft zu gestalten, ganz nach der eigenen Vorstellung ohne Gewalt und Ängste, hat ausnahmslos jeder Mensch verdient.

Im Februar 2019 hat der Verein in Wien außerdem eine Übergangswohnung eröffnet. Im Anschluss an die Notwohnung, können Frauen dort in Sicherheit ihre Selbstständigkeit stärken, bis sie bereit für eine eigene Wohnung sind. Für von Zwangsehen bedrohte Frauen und Mädchen, sind geschützte Räume sehr wichtig. Durch psychologische und therapeutische Unterstützungsangebote können sie sich nun ihrer eigenen Zukunft zuwenden.

Zögere nicht, wenn du befürchtest in eine Ehe gezwungen zu werden oder davon bereits betroffen bist! Orient Express unterstützt dich dabei, deinen eigenen Weg zu finden.

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Soziale Engagements und Jobs mit echtem Impact!

Wir haben euch aktuelle Stellenausschreibungen aus dem NGO- & NPO Bereich zusammengetragen:

BIG Brothers & BIG Sisters: Office Manager:in in Wien — Teilzeit (20–25h) gesucht!

Durch das Konzept des 1:1 Mentorings von Big Brothers Big Sisters wird Kindern und Jugendlichen eine Vertrauensperson zur Seite gestellt, die sie auf ihrem Weg in ein gelungenes, selbstbestimmtes Leben unterstützt. Junge Menschen brauchen Vorbilder, die ihnen den Weg ebnen, Alternativen aufzeigen und mit denen sie sich über Sorgen austauschen können. Big Brothers Big Sisters bringt seit 2002 Menschen zusammen und schreibt dabei noch wunderschöne Geschichten!

[button2]Interesse geweckt? Hier entlang![/button2]

Vorarlberger Kinderdorf: Psychotherapeut:innen und Sozialarbeiter:innen gesucht!

Die Kinderschutzeinrichtung setzt sich für das Wohl von Kindern und Jugendlichen, sowie deren Familien ein. Besonders in herausfordernden und belastenden Situationen tritt die Einrichtung begleitend und unterstützend auf. Das Voralberger Kinderdorf hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Fähigkeiten und die Selbstverantwortung von Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern zu fördern.

[button2]Zu den Stellenangeboten[/button2]

Ute Bock: Werde Volunteer!

Ute Bock war die Gründerin des „Flüchtlingsprojekt Ute Bock“. Nach wie vor steht ihr Name für eine menschliche, respektvolle und faire Asylpolitik. Seit 2002 unterstützt das Flüchtlingsprojekt als private Initiative geflüchtete Menschen in Not mit Wohnraum, umfassender Sozialberatung, kostenlosen Bildungsangeboten und unmittelbarer Soforthilfe. Das Projekt begleitet Menschen auf ihrem Integrationsweg und bietet Geflüchteten eine Perspektive, Hoffnung und Unterstützung.

[button2]Werde Volunteer bei Ute Bock[/button2]

Zeitpolster: Eigenes Zeitpolster Team aufbauen – Pionier:innen gesucht!

Zeitpolster ist das neue Betreuungs- und Vorsorgenetz, die Zeitsäule für die persönliche Altersvorsorge. Helfende unterstützen ältere Menschen, Familien mit Betreuungsbedarf und Menschen mit Behinderungen durch Verschiedenste, meist einfache Tätigkeiten. Sie helfen in Haushalt und Garten, sowie bei administrativen Aufgaben, bei Besorgungen und aktiver Freizeitgestaltung. Alle freiwilligen Helfer:innen bekommen ihre Stunden für später gutgeschrieben, für die Zeit, in der sie selbst einmal Hilfe benötigen.

[button2]Interesse geweckt? Hier entlang![/button2]

Make-A-Wish Foundation: Ehrenamtliche Unterstützung in den Bereichen Social Media/Website/Newsletter/Marketing gesucht!

Die Make-A-Wish Foundation Österreich ist seit April 1997 in Österreich aktiv und hat seither über 1500 Wünsche schwerstkranker Kinder erfüllt. „Mit den Wunscherfüllungen schenken wir Freude, Kraft und neue Energie für Kinder und ihre Familien, die es im täglichen Leben nicht einfach haben“, beschreibt Doris Riedl, Präsidentin der Make-A-Wish Foundation Österreich, die Aufgabe des Vereins.

[button2]Interesse geweckt? Hier entlang![/button2]

Zero Waste Austria: Fotograf*in/Videograf*in gesucht!

Ein ressourcenschonender Umgang mit der Umwelt und Innovationen, die einen Mehrwert für Mensch und Umwelt bieten – das ist die Vision von Zero Waste Austria. Dafür fördert der gemeinnützige Verein eine Zero Waste Unternehmenskultur und macht die Zero Waste Bewegung durch die Online- und Offline-Vernetzung einzelner Akteure, Projekte und Aktionen in ganz Österreich bekannter.

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Warum Bildung Zukunft bedeutet

Vor Ort werden Multiplikator:innen, sogenannte RAIN WORKER, ausgebildet und arbeiten ehrenamtlich. Diese können gezielt Aufklärungsarbeit in den Themenfeldern Familienplanung, Mutterschutz, sowie sexuelle und reproduktive Gesundheit leisten. Durch die Vermittlung von fachspezifischem Wissen wird den Menschen eine Chance gegeben, endlich ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Dieser gesellschaftlich und humanitär dringend notwendige Prozess der Wissensvermittlung benötigt Folgendes, um nachhaltig verbessert und effizienter gestaltet zu werden: die Übersetzung der Ausbildungsmaterialien und Unterrichtsbehelfe, sogenannter Teaching-Tools der RAIN WORKER, in verschiedene Landes- bzw. Regionalsprachen. Ein umfangreiches Projekt, das die solidarische Unterstützung von uns allen benötigt und verdient.

Tabuisierung und falsche Vorstellungen

Bis jetzt werden den RAIN WORKER in ihren Ausbildungskursen die Inhalte in den Weltsprachen Englisch oder Französisch erklärt und oftmals mithilfe von Dolmetscher:innen in ihre eigene Alltagssprache übersetzt. Sie kommunizieren das Aktion Regen-Programm und die Visionen dann weiter in ihre Communities.

Stellen wir uns kurz einmal vor, wir leben in einer Kultur, in der das Wissen über Reproduktivität viel mit Tabuisierung und falschen Vorstellungen zu tun hat. Eine Kultur, in der ein Mädchen, das nicht beschnitten ist, als unrein oder nicht respektabel gilt. Eine Kultur, in der mehr als 75% der Frauen die schmerzhafte Erfahrung einer Genitalverstümmelung machen mussten.

Nun kommuniziert uns als angehende RAIN WORKER eine Person, der wir vertrauen und die von uns ein hohes Ansehen genießt, den möglichen Weg in eine unversehrte, selbstbestimmte Zukunft. Persönlich, direkt und empathisch. Allerdings verstehen wir beim Blick in die Unterlagen und Tools wenig aufgrund der Sprachbarriere, da die Materialien in einer Sprache verfasst sind, die wir nicht verstehen oder nur „technisch“ durch Schulbildung anwenden können, jedoch nicht emotional oder lebendig.

Halten wir genau in diesem Moment das Wissen und die Chance auf eine bessere Zukunft mit vollstem Entfaltungspotenzial in unseren Händen?

Die Kultur prägen

„In Amharisch bin ich mir nicht ganz so sicher, ob sie das alles übersetzen würden“, zweifelt Dagmar Ransmayr, Aktion Regen-Projektleiterin für Äthiopien – Amharisch ist dort die offizielle Verkehrssprache.

„Ich glaube da geht es auch um das, wenn man in eine Sprache übersetzt, wie man auch mit der Kultur ein Stück mitgeht.“ Gemeint ist die konkrete visuelle Darstellung der Inhalte durch Abbildungen sexueller Natur. Eine schmale Gratwanderung zwischen kulturellen Differenzen. Die Sozialpädagogin, Psychologin, Supervisorin und Organisationsberaterin unterstützt seit 11 Jahren Aktion Regen und hat maßgeblich zur Entwicklung der RAIN WORKER-Ausbildung beigetragen.

Um vor allem Mädchen und Frauen in afrikanischen Ländern über reproduktive Gesundheit aufzuklären, wird mit den bewährten Teaching Tools gearbeitet. Das ZYKLUS-TOOL „BABYKETTE“ visualisiert den weiblichen Zyklus und dient als Orientierungshilfe über die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage.

Das MUTTERSCHUTZ-TOOL zeigt vereinfacht dargestellt die Phasen einer gesunden Mutterschaft und die optimale Schutzzeit zur Entwicklung des Baby-Mutter-Bondings. Schwangerschaft, Geburt, Stillphase, Geschlechtsverkehr mit Empfängnisschutz und eine Phase ohne sicheren Schutz. Zwischen Geburt und Empfängnis eines weiteren Kindes sollte ein Abstand von mindestens 18 Monaten liegen.

Das „WARUM FAMILIENPLANUNG“-TOOL visualisiert die Grundbedürfnisse eines jeden Kindes: Liebe, Gesundheit, Schutz/Sicherheit/Friede, Nahrung und Wasser. So „einfach“, grundlegend und gezielt werden den Menschen aus West- und Ostafrika die Aspekte einer bewussten Familienplanung aufgezeigt.

Solidarität kreiert Zukunftsperspektiven

Was müsste neben der Übersetzung der Materialien noch geschehen, um die Aufklärung bzw. den Lernprozess effizienter, direkter und nachhaltiger zu gestalten? „Ich glaube, wenn man mit Lernmaterialien arbeitet, muss man so eine große Anzahl haben, um sie an jede Interessierte, an jede bedürftige Person auszugeben“, antwortete Dagmar Ransmayr. Sowohl die „Babykette“ als auch das Familienplanung-Tool gehören in jeden Haushalt.

Entwicklung und Produktion der Ausbildungsmaterialien werden durch Spenden finanziert, daher sind gerade die Mengen und sprachlichen Adaptierungen ein großes Problem.

Spenden werden im Moment akut benötigt, um:

  • Die Workshopmappe, das Lehr- und Lernbuch für die RAIN WORKER-Ausbildung auf Amharisch für äthiopische Projekte zu übersetzen und drucken! Benötigt werden € 3.000,-
  • 500 TOOL KITS, die Grundausstattung der Anschauungs-Materialien- der RAIN WORKER mit Begleitinformationen auf SWAHILI (Hauptsprache in Ost-Afrika) herzustellen. 1 Set hat einen Wert von € 50,-
  • Kurze, prägnante Lehrvideos zu produzieren für den richtigen Umgang mit den 5 Teaching Tools in den Sprachen: Englisch, Französisch, Amharisch, Arabisch, Swahili, Bambara (Hauptsprache in West-Afrika) zum jederzeitigen Abrufen von der Aktion Regen-Website für die RAIN WORKER. Für dieses Projekt werden € 7.000,- benötigt.

[button2]Hier kannst du Aktion Regen unterstützen[/button2]

 

Unsere Solidarität ist gefragt. Kulturen nachhaltig mit Wissen und Visionen zu prägen. Menschen und Organisationen zu unterstützen, die sich für benachteiligte Frauen einsetzen, sie schützen und Missstände aufzeigen.

Wie Bildung vererbt wird

Man könnte meinen die Schüler*innen habe ihre Zukunft selbst in der Hand, die Realität sieht aber anders aus. Faktoren wie ein niedriger sozioökonomischer Status der Familie oder eine nichtdeutsche Alltagssprache erschweren den Bildungserfolg schon zum Einstieg. Ein erfolgreicher Bildungsweg zielt darauf ab, in der Zukunft ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Chancen, dieses Ziel zu erreichen, sind jedoch ungleich verteilt.

Wieder einmal wird uns durch den Monitor für die allgemeine und berufliche Bildung 2017 der Europäischen Kommission vor Augen geführt: Bildung wird vererbt. In keinem anderen europäischen Land ist der Bildungserfolg so stark abhängig vom sozialen Status und Bildungsniveau der Eltern wie in Österreich.

Öffentliche und frei zugängliche Bildung in Österreich

Gutes zuerst. In Österreich ist das Bildungssystem grundliegend öffentlich und für alle frei zugänglich. Dadurch erhält jedes Kind die Chance, sich in einer pädagogischen Institution zu bilden, Interessen zu entwickeln und ein soziales Umfeld aufzubauen. Das, was für die persönliche Entwicklung der Jüngsten essenziell ist.

Rückstände gilt es aufzuholen!

Jedes fünfte Kind startet in Wien (laut BMBWF/Statistik Austria 2018) ohne ausreichend Deutschkenntnisse in die erste Schulklasse. Dieser Rückstand ist im fortlaufenden Bildungsweg kaum noch einzuholen und wird in den weiterführenden Bildungseinrichtungen größer. Die Auswirkungen dieser Kluft werden durch Schülerinnen und Schüler, die vorzeitig das Bildungssystem verlassen, und bei der Arbeitslosenquote nach der Ausbildung deutlich. Laut AMS (Arbeitsmarkdaten im Kontext von Bildungsabschlüssen 2019) ist die Arbeitslosenquote nach der Ausbildung auf einer Pflichtschule mit 22,3% mit Abstand am Höchsten. Im Vergleich: Die Arbeitslosenquote nach einer Lehre beträgt 6,2%, nach der AHS 5,5% und nach einer universitären Ausbildung 3,2%.

Was kann also getan werden? Eine Zunahme der Pluralität unserer Gesellschaft muss einhergehen mit der Vermittlung von Grundkompetenzen im jungen Alter, wie beispielsweise dem Erlernen der deutschen Sprache. In einfachen Worten ausgedrückt: Dafür werden natürlich finanzielle Mittel benötigt, um diese Strukturen und Prozesse zu erschaffen. Den Kindern kann es dadurch leichter gemacht werden, von Beginn an die gleichen Chancen zu erhalten, ihre Talente und Potenziale zu erkennen und zu entwickeln. Wie kann das ausschauen? Zum Beispiel durch Workshops oder Kurse in Kindergärten, die darauf abzielen, Grundkompetenzen in Sprachen und Allgemeinbildung zu vermitteln. Dafür müsste ein einheitlicher nationaler Rahmenplan geschaffen werden – in Form eines durchgängigen und nachhaltigen Sprachkonzepts.

Die Schule von morgen

Fächer in der Schule, die keiner mochte, kennen wir ziemlich sicher alle. Sind diese Fächer ein Störfaktor in der Bildungsentwicklung eines Kindes? Oder tragen diese zur Allgemeinbildung bei?

Schulfächer, die einen persönlich nicht interessieren, bedeuten meist einen höheren persönlichen Aufwand des Lernens, um eine gute Note zu schreiben. Wichtig ist: Die Jüngsten müssen Spaß am Lernen haben, um eigene Interessen und das damit verbundene Potenzial weiterzuentwickeln. Die Vermittlung umfassender individueller Kompetenzen muss reflexiv, persönlich und sozial gestaltet werden, dadurch würde eine intensivere Bindung zwischen Lehrpersonal und Schüler*innen entstehen. Den Unterricht ressourcenorientiert, selbstgesteuert, herausfordernd, leistungsorientiert und praxisnah zu gestalten könnte ein weiterer Schritt in die richtige Richtung sein. Wie schon angemerkt müssen die Interessen und Potenziale der Kinder im Vordergrund stehen, warum also nicht forschendes Lernen als durchgängiges Lehr- und Unterrichtsprinzip einführen? Dringend muss sich die Kultur des konstruktiven Umgangs mit Fehlern hin zu einer positiven Fehlerkultur wandeln. Indem wir Fehler begehen und sie einsehen und verstehen, lernen wir diese nicht mehr zu machen. Ein Grundsatz, der auch in der Bildungspolitik gilt und sich auf die Fahne geschrieben werden muss. Die Schüler*innen von heute sind unsere Zukunft.

Was es für ein antirassistisches Österreich braucht

Eine Welle von internationalen Protestbewegungen begann, die „Black lives matter“- Bewegung entstand. Die Zeit war da, sich gegen die rassistische Diskriminierung von Staat, Polizei und Gesellschaft zu erheben. Die Stimmen der Menschen aus aller Welt formierten sich und wurden fordernder, prägnanter und lauter! Eines darf allerdings nicht vergessen und vernachlässigt werden: Die Liste der Opfer rassistischer Polizeigewalt, die in den vergangenen Jahren in der Weltpresse waren, ist lang. 2014 starb der an Asthma erkrankte Eric Garner, beim gewaltsamen Anlegen von Handschellen durch mehrere Polizeibeamte. Dieser traurige Vorfall spielte sich auf Staten Island in New York ab. Weitere Opfer der rassistischen Polizeigewalt in den USA: Trayon Martin, Michael Brown, Tamir Race, Philando Castile, Freddy Grey – um nur ein paar Namen zu nennen…

Laut „Small Arms Survey“ werden in den USA jedes Jahr etwa 1000 Menschen von der Polizei getötet.

Ist die Gesellschaft der Toleranz Realität?

Wie können wir uns eine Gesellschaft der Vielfalt und der Toleranz nennen, wenn unsere Mitmenschen nicht nach ihrem individuellen Handeln beurteilt werden, sondern nach ihrer Hautfarbe, ihrer Religion, oder ihrer Sexualität? Wir brauchen nicht meinen, dass diese Übergriffe und Vorkommnisse nur ein Problem anderer Staaten und Kulturen seien. Die Wurzeln des institutionalisierten Rassismus wachsen und gedeihen leider im Hier und Jetzt – auch in Österreich. Die Institution „ZARA Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit“ berichtet in ihrem jährlichem Rassismus-Report über rassistische Vorkommnisse in Österreich. Im Jahr 2019 wurden 1950 Vorfälle bearbeitet, die auf rassistische Handlungen zurückzuführen sind. Umgerechnet waren das 5,34 Vorfälle pro Tag, die gemeldet wurden. Die Dunkelziffer wird um einiges höher sein.

Stimmen in Österreich

Das „Black Voices Volksbegehren“ ist eine Initiative, die euch vielleicht in Österreich in den sozialen Medien schon begegnet ist. Die Initiative macht sich stark für eine gleichberechtigte Teilhabe schwarzer Menschen afrikanischer Herkunft und People of Colour (PoC) in allen Bereichen der österreichischen Gemeinschaft.

Eine der zentralen Forderungen des „Black Voices Volksbegehren“ ist eine Einführung eines Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus. Der Inhalt des Plans spiegelt einen anti-rassistischen Maßnahmenkatalog für die Bereiche Öffentlichkeit, Polizei, Flucht und Migration, Gesundheit, Bildung und Arbeitsmarkt wider. Auf diese Weise sollen laut eigenen Angaben der Initiative der strukturelle und institutionelle Rassismus abgebaut werden und die Gleichstellung der Menschen sichergestellt werden. Ausdrücklich wird auch eine geschlechtersensible Umsetzung in Bezug auf Frauen gefordert.

Was macht diese Initiative so einzigartig? Das „Black Voices Volksbegehren“ ist das erste anti-rassistische Volksbegehren in Österreich. Ein junges vorwiegend weibliches Team, dass sich politisch formiert hat, um auf einen der größten gesellschaftlichen Missstände aufmerksam zu machen: den strukturellen Rassismus in unserer Gesellschaft. Jedoch geht es nicht nur alleine darum Aufmerksamkeit für das Thema Rassismus zu generieren, sondern auch die Politik dazu aufzufordern endlich zu handeln und Taten für sich sprechen zu lassen.

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Die Illusion von Toleranz und Vielfältigkeit

Wie oft kriegen wir zu hören, dass wir in einer kulturell vielfältigen und toleranten Gesellschaft leben? Können wir diese Aussage überhaupt ernst nehmen, wenn Schwarze Menschen und PoC in nahezu allen Gesellschaftsbereichen diskriminiert werden? Diese illusorische Aussage kann mit einer Lüge gleichgesetzt werden. Wo ist die Vielfältigkeit und Toleranz, wenn schwarze Kinder in der Schule beleidigt und ständig gefragt werden, wo sie denn herkommen würden? „Wo aus Afrika kommst du her?“ Wo ist die Toleranz, wenn Menschen nicht die gleichen Chancen auf einen Arbeitsplatz erhalten als andere? Besitzen unsere gesellschaftlichen Strukturen überhaupt die Attribute Vielfältigkeit und Toleranz? Denken wir nur an das „racial profiling“ der Polizei, bei dem nachweislich vermehrt Schwarze Menschen kontrolliert werden, beispielsweise um Drogen zu finden.

Es reicht! Wir müssen uns erheben, unsere Moral und Wertevorstellungen in den Vordergrund stellen, uns aktiv und solidarisch bekennen. Wir stehen in der Pflicht gegenüber unseren Mitmenschen, uns selbst, sowie unserer Vision des gesellschaftlichen Miteinanders – jedes Mal unsere Stimme zu erheben, sofern wir in Berührung mit Rassismus kommen.

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Alexandra Make-A-Wish

Wie Herzenswünsche Kraft geben

In der Erfüllung von Wünschen vor allem bei kranken Kindern, steckt eine besondere Magie. Eine Magie, die oftmals kaum zu erklären ist. Nicht einmal die Medizin schafft so etwas. Die Organisation zaubert den Kleinen ein Funkeln in die Augen und beschert ihnen einen Tag, den sie wohl nie vergessen werden.

Träume sind da, um erfüllt zu werden

Der Verein, der zu einem großen Teil aus ehrenamtlichen Mitarbeitern besteht, glaubt an die Magie eines Herzenswunsches und seiner Erfüllung. Die Verwirklichung der kommunizierten Wünsche und Träume trägt positiv zur Genesung der Kinder bei. Nun kommt die Frage auf: Sind Eltern nicht dafür verantwortlich, die Träume und Wünsche ihrer eigenen Kinder zu verwirklichen?

Viele Familien in unserer Gesellschaft können es sich nicht leisten, ihren Kindern jegliche Wünsche von den Lippen abzulesen und ihnen auch in kurzer Zeit diese zu verwirklichen. Das ist eine Art von Luxus, die sich die wenigsten Familien leisten können. Viele Mütter und Väter wünschen sich das, die Realität sieht allerdings anders aus. Ein hohes Arbeitspensum der Eltern, um ihrem Kind eine Therapie finanzieren zu können, die daraus resultierende Chance auf eine schmerzfreie und gesunde Zukunft… Der Glaube und die damit verbundene Chance auf ein gesundes Kind in Verbindung mit der unendlichen Liebe zu diesem Kind, ist das was viele Eltern über sich hinauswachsen lässt. Jedoch übersteigt die Erfüllung von Herzenswünschen oftmals den finanziellen Rahmen. Das ist auch nicht schlimm. Liebe hat und darf nichts mit Geld zu tun haben.

Bei den Wünschen geht es allerdings nicht immer darum, dass die Eltern nicht über die finanziellen Mittel verfügen, sondern die Herzenswünsche einfach für Kind und Eltern unmöglich zu realisieren scheinen (z.B. einen Tag lang schwerelos sein, einen Tag lang Prinzessin sein, oder Christiano Ronaldo zu treffen, etc.). Der Verein kann genau diese Träume durch seine internationalen und nationalen Netzwerke erfüllen.

Das Unmögliche wahr werden lassen

Laut einer Studie der Make-A-Wish Foundation haben 74% der Eltern retrospektiv den Zeitpunkt der Wunscherfüllung als einen positiven Wendepunkt in der Genesung ihres Kindes empfunden. 94 % der befragten Eltern gaben sogar an, dass ihre Familie durch die Wunscherfüllung gestärkt wurde. Die Make-A-Wish Foundation ist seit 1980 in mehr als 50 Ländern um den Globus aktiv und hat schon über 500.000 Herzenswünsche erfüllt, damit wurden über eine Millionen Kinderaugen zum Strahlen und Funkeln gebracht. An das scheinbar Unmögliche glauben? Ein Ziel, das dem Verein sehr am Herzen liegt.

Der Traum vom eigenen Laptop

Alexandra ist ein junges Mädchen mit cystischer Fibrose. Sie liebt die Unendlichkeit des Internets. Klar war, was das 15-jährige Mädchen sich von ganzem Herzen wünscht. Ein Laptop, den sie in die Schule mitnehmen kann. Kaum war der Tag der Wunscherfüllung gekommen, war Alexandras Freude unbeschreiblich groß. Ihr erster Weg ging natürlich zur Post, um ihren Traum endlich in den eigenen Händen halten zu können. Wieder daheim angekommen, stieg Alexandras Freude ins Unermessliche. Die Zeit war nun endlich reif, ihr Herzenswunsch würde erfüllt.

Alexandra Make-A-Wish

Samets Besuch in Istanbul

Samet ist großer Fußballfan, und zwar von keiner geringeren Mannschaft als Galatasaray Istanbul. Sein Traum war es, irgendwann seine Vorbilder live im Stadion zu sehen und anzufeuern. Die Make-A-Wish Foundation ermöglichte dem an Leukämie erkrankten Jungen diesen Traum im Mai 2019. Mit seiner Familie reiste er über ein verlängertes Wochenende in die Stadt am Bosporus. Neben dem Besuch der ansässigen Sehenswürdigkeiten, gab es für Samet endlich die Erfüllung seines Herzenswunsches. Seine Helden in natura im Stadion zu sehen. Seit Samets Besuch in Istanbul, trägt er täglich stolz seine Galatasaray Schultasche zum Unterricht.

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