Seit etwa zwei Wochen führt der russische Präsident Wladimir Putin einen brutalen Angriffskrieg auf die Ukraine. Über 1,5 Millionen Menschen sind laut den Vereinten Nationen auf der Flucht. Ein Ende der russischen Invasion ist nicht in Sicht. Menschen in Europa, sowie auf der ganzen Welt schließen sich zusammen und solidarisieren sich mit der Ukraine. Solidarisierung allein reicht aber in dieser dunklen und schweren Zeit nicht aus. Die Ukrainer:innen, die vor dem Krieg in ihrem Heimatland fliehen, um Schutz zu finden, benötigen unsere Hilfe.
Wie kann ich als Einzelperson nun unterstützen? Wir zeigen euch ein paar Möglichkeiten auf:
Unterkünfte & Hotelzimmer werden benötigt
Die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsdienstleistungen ermöglicht gemeinsam mit dem österreichischen Innenministerium allen Österreicher:innen, ein Formular zur Anmeldung auszufüllen, um Unterkünfte anzubieten. Hier geht’s zum Formular!
Auch die Diakonie Österreich und die Helfer Wiens haben gemeinsam mit der Stadt Wien eine Plattform ins Leben gerufen, um Wohnraum für geflüchtete Menschen anzubieten.
Host for Ukraine ist ein Verzeichnis für die Suche nach freien Unterkünften in Europa und der ganzen Welt. Die Website ist in Ukrainischer und Englischer Sprache.
Auch die Organisation Mission Lifeline sucht in ganz Europa nach Unterkünften.
Der Verein Afro Rainbow Austria sucht gemeinsam mit dem House of Guramayle Unterkünfte für queere Afrikaner:innen, die aus der Ukraine flüchten. Eine Vielzahl von Medien, wie der Standard, berichteten in den letzten Tagen über rassistische Behandlungen an den umliegenden Grenzen der Ukraine.
Weitere Möglichkeiten, als Gastgeber geflüchteten Menschen mit einer Unterkunft zu helfen:
Bitte informiert euch bei den jeweiligen Stellen vorab, was genau gebraucht wird. Im Moment werden vor allem Medikamente benötigt. Die Volkshilfe bietet eine Voranmeldung für Sachspenden an, bei Bedarf wirst du benachrichtigt.
Die Universität der Angewandten Künste bietet eine Sammelstelle, die täglich geöffnet ist. Auch hier kannst du dich vorab über deren Instagramkanal informieren, welche Dinge im Moment dringend gesucht werden.
Zeitspende
Die Volkshilfe Wien hat ein Online-Formular eingerichtet, in das du dich eintragen kannst, sofern du mitarbeiten möchtest.
Auch die Initiative Schutzschild Wien, bei der eine Vielzahl von Aktivist:innen mithelfen, sucht derzeit nach helfenden Händen.
Ebenfalls sucht die Hilfsorganisation Train for Hope nach Helfer:innen.
Tipp: Informiere dich über die Instagramkanäle der jeweiligen Organisationen & Vereine, in welcher Form dringend Hilfe benötigt wird.
Geldspende
Zuständige Hilfsorganisationen sind auf unsere finanzielle Unterstützung angewiesen. Das ermöglicht es ihnen, ihre Arbeit zu machen, Menschen zu helfen und sie in Sicherheit zu bringen.
Wir haben für euch Organisationen & Vereine gelistet, denen ihr euer Geld anvertrauen könnt:
Jedes Kind hat ein Anrecht, in einem kindgerechten und geschützten Umfeld aufzuwachsen, unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe oder Herkunft. Jedes Mädchen und jeder Bube hat ein Recht auf körperliche Unversehrtheit, auf Bildung und Schutz vor Gewalt und wirtschaftlicher Ausbeutung. Festgeschrieben ist all dies in der UN-Kinderrechtskonvention. Trotzdem wird weltweit noch immer massiv gegen das Regelwerk verstoßen.
25 Jahre Kindernothilfe Österreich
Die Kindernothilfe Österreich setzt sich seit 25 Jahren dafür ein, dass die Rechte der Kinder weltweit eingehalten werden. Als wichtigstes Ziel steht dabei, möglichst viele Kinder in Not zu erreichen, um ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen.
Begonnen hat alles 1996, mit der Unterstützung eines Waisenhauses in Uganda. Seitdem hat die Organisation mit global unterschiedlichen Projekten vielen Patenkindern in ein selbstbestimmtes Leben verhelfen können. Die Organisation leistet Entwicklungshilfe und humanitäre Hilfe in den ärmsten Regionen der Welt. Sie steht ein, für die Wahrung der Kinderrechte, schafft aber auch über Grundbedürfnisse hinaus Zukunftsperspektiven.
Herausforderungen in Guatemala
Zu ihrem Jubiläum kann die Kindernothilfe auf zahlreiche Erfolgsgeschichten zurückblicken. Auch in Guatemala, einem Land, das geprägt ist von starken sozialen Ungleichheiten. Die Kleinsten und Verletzlichsten der Gesellschaft kommen hier häufig und an unterschiedlichsten Stellen mit Gewalt in Berührung. Sei es in der Schule, auf der Straße oder im Elternhaus. Viele Buben und Mädchen müssen darüber hinaus arbeiten gehen, da ihre Familien teils unter großer Armut leiden.
Ohne ihren Zuverdienst kann das Überleben der Familie meist nicht gesichert werden. Schulbildung rückt dann stark in den Hintergrund oder ist in ländlichen Regionen erst gar nicht zugänglich. Das Ausbrechen aus der Armutsspirale, in der Familien häufig seit Generationen stecken, scheint unmöglich. Es mangelt an Bewusstsein dafür, wie wichtig eine gute Schulbildung für die Zukunft der Kinder ist, wenn Eltern in dem mittelamerikanischen Staat häufig selbst nicht die Möglichkeit hatten zur Schule zu gehen.
Ein Zufluchtsort in Pandemiezeiten
Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, fördert die Kindernothilfe gezielte Projekte im Land. Ein großer Fokus liegt auf dem Thema „Recht auf Bildung“. Langfristig soll mit der Projektarbeit aber auch die Lebensbedingung aller Menschen verbessert werden.
Eine Bemühung, die gerade in der Pandemie Situation große Herausforderungen mit sich bringt. In der Hochlandregion Huehuetenango, arbeitet die Kindernothilfe mit der lokalen Partnerorganisation Organisation „Coincidir“ („Zusammenwirken“) zusammen, um die Situation der Kinder in der Gegend zu verbessern.
Dazu wurde ein Kinderschutzhaus in der Gemeinde El Tejar eröffnet, das ihnen einen Raum zum Lernen, Spielen und Austausch bietet. Sie finden dort Hilfe und Zuflucht in Notsituationen, also zum Beispiel, wenn sie Zuhause von Gewalt bedroht sind.
Gewalt und Schulabbruch verhindern
Gerade in Zeiten der Pandemie ist das Schutzhaus von „Coincidir“ nötiger denn je geworden. Als Schulen geschlossen wurden, war dort meist der einzige Ort, an dem die Überforderung und der Stress der außergewöhnlichen Situation etwas gemindert werden konnten. Auch wenn zu dieser Zeit nur sehr kleine Gruppen betreut werden dürfen.
Das Homeschooling gestaltet sich in dem ländlichen Gebiet als sehr herausfordernd, unter anderem weil es an verlässlichen Internetanschlüssen fehlt. Im Schutzhaus hatten die Kinder die Möglichkeit, Materialien für Schulaufgaben auszudrucken.
Gerade jetzt, wenn die Frustration über die allgemeine Situation tief sitzt, liegt es für die Kinder nahe, ihre Schullaufbahn abzubrechen und mit dem Arbeiten zu beginnen, um ihre Familien finanziell zu unterstützen. Bildung ist aber ihre einzige Chance, um in Zukunft der Armutsfalle zu entkommen. Es ist jetzt umso wichtiger, dass „Coincidir“ weiter am Ball bleibt und die Kinder zu ermutigt, nicht aufzugeben.
In Huehuetenango hat die Kindernothilfe bereits viel für die Rechte der Kinder tun können. In Zukunft will sie Digitalisierung nutzen, um Mädchen und Buben mit ihren Paten in Österreich noch näher zusammenbringen zu können. Damit sie die dafür nötigen technischen Voraussetzungen schaffen kann, hofft die Organisation ausreichend finanzielle Ressourcen zu mobilisieren. An Herausforderungen wird es der Organisation in Zukunft jedenfalls nicht mangeln.
Wir gratulieren der Kindernothilfe Österreich zu ihrem 25-jährigem Bestehen und bedanken uns für ihre wichtige Arbeit!
Wenn du die Organisation bei ihren Herausforderungen in Guatemala unterstützen möchtest, kannst du dem Projekt „Wege aus der Armut“ mit einer Spende weiterhelfen.
Für die Mädchen und Buben aus den ärmeren Teilen der Welt, die bereits vor der COVID-19-Pandemie in benachteiligten Verhältnissen lebten, sind die Konsequenzen noch prekärer.
Kinder, die per se Hunger, mangelnde Bildung und Ausbeutung in ihren jungen Jahren erfahren müssen, sind noch stärker auf Unterstützung von außen angewiesen. Die Kindernothilfe Österreich setzt sich tagtäglich für Kinder in Not und ihre Rechte ein, und leistet akut Hilfe, um langfristige Folgen im Katastrophenfall zu verhindern.
1996 wurde die Kindernothilfe Österreich als gemeinnütziger Verein gegründet – mit dem Ziel, möglichst vielen Kindern in den ärmsten Regionen dieser Erde ein besseres Leben zu ermöglichen. Projekte zur nachhaltigen Entwicklung und Beseitigung der Armutssituation, sowie humanitäre Hilfe sind seit mittlerweile 25 Jahren die Schwerpunkte der Arbeit in 19 Ländern der Welt. Dabei folgt sie drei wesentlichen Grundprinzipien: Wahrung und Umsetzung von Kinderschutz und Kinderrechten, Hilfe zur Selbsthilfe, Partizipation und die Stärkung des gesamten Gemeinwesens.
Kinderrechte schützen
Kinder haben das Recht, vor Verstößen geschützt zu werden, die ihre Entwicklung negativ beeinflussen, wie zum Beispiel Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung oder wirtschaftliche und sexuelle Ausbeutung. Genau das ist aber leider für viele Buben und vor allem Mädchen in den Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas traurige Realität. Auch Kinder mit Behinderung, die in vielen Kulturen nach wie vor nicht als gleichwertig angesehen werden, sind oftmals Opfer von Kinderrechtsverletzungen.
Wie schaut wohl die Zukunft von Kindern aus, die unter solchen Bedingungen, und jetzt durch die Corona-Pandemie noch erheblich erschwert, aufwachsen?
Straßenkinder in Südamerika, die sich ohne ihre Eltern durch das Leben schlagen müssen. Müllkinder in Indien, die in auf den gefährlichen Deponien nach Verwertbarem suchen. Verkaufte und frühverheiratete Mädchen in Äthiopien, die in fremden Haushalten von jungen Jahren an schuften müssen.
Um ihnen eine menschenwürdige und selbstbestimmte Zukunft zu ermöglichen, bietet die Kindernothilfe mit ihren lokal ansässigen Partnern Schutz und Entwicklungsperspektiven für betroffene Kinder. Dadurch wird ihnen ein sicheres Umfeld gegeben, ein Umfeld wie es jede bzw. jeder auf der Welt verdient hat. Darüber hinaus werden sie entsprechend gefördert, unterstützt und begleitet. Bildung ist der Schlüssel zum Weg aus der Armut, daraus resultiert die Chance auf eine bessere und selbstbestimmte Zukunft.
Überall auf der Welt hat das Umfeld eines Menschen starken Einfluss auf sein Wohlbefinden. Die Kindernothilfe unterstützt deshalb nicht nur die betroffenen Kinder an sich, sondern auch ihre Familien und die gesamte Dorfgemeinschaft. Unter Anleitung der Kindernothilfe und ihrer Partnerorganisationen werden in den ärmeren Ländern unserer Erde lokale Selbsthilfegruppen organisiert und durchgeführt. Frauen arbeiten in den Selbsthilfegruppen gemeinschaftlich; sie helfen sich gegenseitig, sparen und investieren in Verbesserungen für sich und die Gemeinde. In den Gruppen wird gezielt Wissen vermittelt, es werden Lösungen zusammen erarbeitet, Menschen werden in verschiedensten Bereichen geschult, die Teilnehmer*innen werden unter anderem über Kinderrechte, gesunde Ernährung und Hygiene aufgeklärt. Das Gemeinschaftsgefühl entsteht durch die verstärkte Zusammenarbeit der Dorfmitglieder im Rahmen der Selbsthilfegruppe. Durch das erarbeitete kollektive Bewusstsein wird gezielt die Eigeninitiative der Menschen vor Ort gestärkt und gefördert.
Der Selbsthilfegruppenansatz ist die Art und Weise, wie die Kindernothilfe mit ihren Partnern vor Ort arbeitet. Er stärkt vor allem Frauen sozial, wirtschaftlich und politisch: aus eigenem Willen, eigener Kraft der Abhängigkeit und der Armut entfliehen. Das ist die Chance auf eine bessere und gewaltfreie Zukunft nicht nur für die Frauen und ihre Kinder, sondern für die ganze Gemeinschaft, die ganze Region und das ganze Land.
Ruanda – gemeinsam für ein besseres Leben
In Ruanda leben 90 Prozent der Bevölkerung von Landwirtschaft, viele darunter in extremer Armut.
In der ruralen Projektregion nahe der Hauptstadt Kigali, schien es den meisten Familien vor wenigen Jahren noch völlig unmöglich aus eigener Kraft der Armut zu entfliehen. Durch die Kindernothilfe schlossen sich nach und nach Selbsthilfegruppen aus fünfzehn bis zwanzig Frauen zusammen. Sie verfolgten ein gemeinsames Ziel: Gemeinsam für ein besseres Leben zu kämpfen. Mittlerweile gibt es hunderte solcher Selbsthilfegruppen. Ein großer Erfolg für die Kindernothilfe und die Zukunftsperspektiven der Gemeinden, Familien und Kinder.
Die wöchentlichen Gruppensitzungen haben bereits viele Veränderungen in das Leben der Frauen und der gesamten Dorfgemeinschaft gebracht. Beispielsweise durch das Flechten von Körben und dem anschließenden Verkauf, wodurch sie ein eigenes kleines Einkommen erwirtschaften konnten. Ein großer Schritt in die Richtung: Unabhängigkeit.
Vestine ist seit einigen Jahren Mitglied einer Selbsthilfegruppe. Früher hatte sie nicht genügend Geld, um ihren Kindern und sich selbst Kleidung zu kaufen. Durch die Selbsthilfegruppe investierte sie in Saatgut. Zusätzlich nahm sie an einer Schulung über Landwirtschaftstechniken teil. Der Erfolg stellte sich rasch ein: die Ernte war um vieles ergiebiger. Das ermöglichte ihr, einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb aufzuziehen. Während Vestine früher selbst in der Hitze auf dem Feld arbeitete, hat sie heute Mitarbeiter, die für sie ernten und ist stolz, ihrem Sohn und sich heute Kleidung kaufen zu können. Ein großer Schritt für die kleine Familie, die gesamte Dorfgemeinschaft und die ganze Region.
Durch die Selbsthilfegruppen der Kindernothilfe wird den Menschen die Chance auf eine gewaltfreie, selbstbestimmte und glückliche Zukunft geschenkt. Die Chance, die sich die Frauen und Kinder wohlgemerkt selbst erarbeiten. Hand in Hand mit der Kindernothilfe.
Wir haben euch aktuelle Stellenausschreibungen aus dem NGO- & NPO Bereich zusammengetragen:
BIG Brothers & BIG Sisters: Office Manager:in in Wien — Teilzeit (20–25h) gesucht!
Durch das Konzept des 1:1 Mentorings von Big Brothers Big Sisters wird Kindern und Jugendlichen eine Vertrauensperson zur Seite gestellt, die sie auf ihrem Weg in ein gelungenes, selbstbestimmtes Leben unterstützt. Junge Menschen brauchen Vorbilder, die ihnen den Weg ebnen, Alternativen aufzeigen und mit denen sie sich über Sorgen austauschen können. Big Brothers Big Sisters bringt seit 2002 Menschen zusammen und schreibt dabei noch wunderschöne Geschichten!
Vorarlberger Kinderdorf: Psychotherapeut:innen und Sozialarbeiter:innen gesucht!
Die Kinderschutzeinrichtung setzt sich für das Wohl von Kindern und Jugendlichen, sowie deren Familien ein. Besonders in herausfordernden und belastenden Situationen tritt die Einrichtung begleitend und unterstützend auf. Das Voralberger Kinderdorf hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Fähigkeiten und die Selbstverantwortung von Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern zu fördern.
Ute Bock war die Gründerin des „Flüchtlingsprojekt Ute Bock“. Nach wie vor steht ihr Name für eine menschliche, respektvolle und faire Asylpolitik. Seit 2002 unterstützt das Flüchtlingsprojekt als private Initiative geflüchtete Menschen in Not mit Wohnraum, umfassender Sozialberatung, kostenlosen Bildungsangeboten und unmittelbarer Soforthilfe. Das Projekt begleitet Menschen auf ihrem Integrationsweg und bietet Geflüchteten eine Perspektive, Hoffnung und Unterstützung.
Zeitpolster: Eigenes Zeitpolster Team aufbauen – Pionier:innen gesucht!
Zeitpolster ist das neue Betreuungs- und Vorsorgenetz, die Zeitsäule für die persönliche Altersvorsorge. Helfende unterstützen ältere Menschen, Familien mit Betreuungsbedarf und Menschen mit Behinderungen durch Verschiedenste, meist einfache Tätigkeiten. Sie helfen in Haushalt und Garten, sowie bei administrativen Aufgaben, bei Besorgungen und aktiver Freizeitgestaltung. Alle freiwilligen Helfer:innen bekommen ihre Stunden für später gutgeschrieben, für die Zeit, in der sie selbst einmal Hilfe benötigen.
Make-A-Wish Foundation: Ehrenamtliche Unterstützung in den Bereichen Social Media/Website/Newsletter/Marketing gesucht!
Die Make-A-Wish Foundation Österreich ist seit April 1997 in Österreich aktiv und hat seither über 1500 Wünsche schwerstkranker Kinder erfüllt. „Mit den Wunscherfüllungen schenken wir Freude, Kraft und neue Energie für Kinder und ihre Familien, die es im täglichen Leben nicht einfach haben“, beschreibt Doris Riedl, Präsidentin der Make-A-Wish Foundation Österreich, die Aufgabe des Vereins.
Zero Waste Austria: Fotograf*in/Videograf*in gesucht!
Ein ressourcenschonender Umgang mit der Umwelt und Innovationen, die einen Mehrwert für Mensch und Umwelt bieten – das ist die Vision von Zero Waste Austria. Dafür fördert der gemeinnützige Verein eine Zero Waste Unternehmenskultur und macht die Zero Waste Bewegung durch die Online- und Offline-Vernetzung einzelner Akteure, Projekte und Aktionen in ganz Österreich bekannter.
Man könnte meinen die Schüler*innen habe ihre Zukunft selbst in der Hand, die Realität sieht aber anders aus. Faktoren wie ein niedriger sozioökonomischer Status der Familie oder eine nichtdeutsche Alltagssprache erschweren den Bildungserfolg schon zum Einstieg. Ein erfolgreicher Bildungsweg zielt darauf ab, in der Zukunft ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Chancen, dieses Ziel zu erreichen, sind jedoch ungleich verteilt.
Wieder einmal wird uns durch den Monitor für die allgemeine und berufliche Bildung 2017 der Europäischen Kommission vor Augen geführt: Bildung wird vererbt. In keinem anderen europäischen Land ist der Bildungserfolg so stark abhängig vom sozialen Status und Bildungsniveau der Eltern wie in Österreich.
Öffentliche und frei zugängliche Bildung in Österreich
Gutes zuerst. In Österreich ist das Bildungssystem grundliegend öffentlich und für alle frei zugänglich. Dadurch erhält jedes Kind die Chance, sich in einer pädagogischen Institution zu bilden, Interessen zu entwickeln und ein soziales Umfeld aufzubauen. Das, was für die persönliche Entwicklung der Jüngsten essenziell ist.
Rückstände gilt es aufzuholen!
Jedes fünfte Kind startet in Wien (laut BMBWF/Statistik Austria 2018) ohne ausreichend Deutschkenntnisse in die erste Schulklasse. Dieser Rückstand ist im fortlaufenden Bildungsweg kaum noch einzuholen und wird in den weiterführenden Bildungseinrichtungen größer. Die Auswirkungen dieser Kluft werden durch Schülerinnen und Schüler, die vorzeitig das Bildungssystem verlassen, und bei der Arbeitslosenquote nach der Ausbildung deutlich. Laut AMS (Arbeitsmarkdaten im Kontext von Bildungsabschlüssen 2019) ist die Arbeitslosenquote nach der Ausbildung auf einer Pflichtschule mit 22,3% mit Abstand am Höchsten. Im Vergleich: Die Arbeitslosenquote nach einer Lehre beträgt 6,2%, nach der AHS 5,5% und nach einer universitären Ausbildung 3,2%.
Was kann also getan werden? Eine Zunahme der Pluralität unserer Gesellschaft muss einhergehen mit der Vermittlung von Grundkompetenzen im jungen Alter, wie beispielsweise dem Erlernen der deutschen Sprache. In einfachen Worten ausgedrückt: Dafür werden natürlich finanzielle Mittel benötigt, um diese Strukturen und Prozesse zu erschaffen. Den Kindern kann es dadurch leichter gemacht werden, von Beginn an die gleichen Chancen zu erhalten, ihre Talente und Potenziale zu erkennen und zu entwickeln. Wie kann das ausschauen? Zum Beispiel durch Workshops oder Kurse in Kindergärten, die darauf abzielen, Grundkompetenzen in Sprachen und Allgemeinbildung zu vermitteln. Dafür müsste ein einheitlicher nationaler Rahmenplan geschaffen werden – in Form eines durchgängigen und nachhaltigen Sprachkonzepts.
Die Schule von morgen
Fächer in der Schule, die keiner mochte, kennen wir ziemlich sicher alle. Sind diese Fächer ein Störfaktor in der Bildungsentwicklung eines Kindes? Oder tragen diese zur Allgemeinbildung bei?
Schulfächer, die einen persönlich nicht interessieren, bedeuten meist einen höheren persönlichen Aufwand des Lernens, um eine gute Note zu schreiben. Wichtig ist: Die Jüngsten müssen Spaß am Lernen haben, um eigene Interessen und das damit verbundene Potenzial weiterzuentwickeln. Die Vermittlung umfassender individueller Kompetenzen muss reflexiv, persönlich und sozial gestaltet werden, dadurch würde eine intensivere Bindung zwischen Lehrpersonal und Schüler*innen entstehen. Den Unterricht ressourcenorientiert, selbstgesteuert, herausfordernd, leistungsorientiert und praxisnah zu gestalten könnte ein weiterer Schritt in die richtige Richtung sein. Wie schon angemerkt müssen die Interessen und Potenziale der Kinder im Vordergrund stehen, warum also nicht forschendes Lernen als durchgängiges Lehr- und Unterrichtsprinzip einführen? Dringend muss sich die Kultur des konstruktiven Umgangs mit Fehlern hin zu einer positiven Fehlerkultur wandeln. Indem wir Fehler begehen und sie einsehen und verstehen, lernen wir diese nicht mehr zu machen. Ein Grundsatz, der auch in der Bildungspolitik gilt und sich auf die Fahne geschrieben werden muss. Die Schüler*innen von heute sind unsere Zukunft.
Eine Welle von internationalen Protestbewegungen begann, die „Black lives matter“- Bewegung entstand. Die Zeit war da, sich gegen die rassistische Diskriminierung von Staat, Polizei und Gesellschaft zu erheben. Die Stimmen der Menschen aus aller Welt formierten sich und wurden fordernder, prägnanter und lauter! Eines darf allerdings nicht vergessen und vernachlässigt werden: Die Liste der Opfer rassistischer Polizeigewalt, die in den vergangenen Jahren in der Weltpresse waren, ist lang. 2014 starb der an Asthma erkrankte Eric Garner, beim gewaltsamen Anlegen von Handschellen durch mehrere Polizeibeamte. Dieser traurige Vorfall spielte sich auf Staten Island in New York ab. Weitere Opfer der rassistischen Polizeigewalt in den USA: Trayon Martin, Michael Brown, Tamir Race, Philando Castile, Freddy Grey – um nur ein paar Namen zu nennen…
Laut „Small Arms Survey“ werden in den USA jedes Jahr etwa 1000 Menschen von der Polizei getötet.
Ist die Gesellschaft der Toleranz Realität?
Wie können wir uns eine Gesellschaft der Vielfalt und der Toleranz nennen, wenn unsere Mitmenschen nicht nach ihrem individuellen Handeln beurteilt werden, sondern nach ihrer Hautfarbe, ihrer Religion, oder ihrer Sexualität? Wir brauchen nicht meinen, dass diese Übergriffe und Vorkommnisse nur ein Problem anderer Staaten und Kulturen seien. Die Wurzeln des institutionalisierten Rassismus wachsen und gedeihen leider im Hier und Jetzt – auch in Österreich. Die Institution „ZARA Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit“ berichtet in ihrem jährlichem Rassismus-Report über rassistische Vorkommnisse in Österreich. Im Jahr 2019 wurden 1950 Vorfälle bearbeitet, die auf rassistische Handlungen zurückzuführen sind. Umgerechnet waren das 5,34 Vorfälle pro Tag, die gemeldet wurden. Die Dunkelziffer wird um einiges höher sein.
Stimmen in Österreich
Das „Black Voices Volksbegehren“ ist eine Initiative, die euch vielleicht in Österreich in den sozialen Medien schon begegnet ist. Die Initiative macht sich stark für eine gleichberechtigte Teilhabe schwarzer Menschen afrikanischer Herkunft und People of Colour (PoC) in allen Bereichen der österreichischen Gemeinschaft.
Eine der zentralen Forderungen des „Black Voices Volksbegehren“ ist eine Einführung eines Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus. Der Inhalt des Plans spiegelt einen anti-rassistischen Maßnahmenkatalog für die Bereiche Öffentlichkeit, Polizei, Flucht und Migration, Gesundheit, Bildung und Arbeitsmarkt wider. Auf diese Weise sollen laut eigenen Angaben der Initiative der strukturelle und institutionelle Rassismus abgebaut werden und die Gleichstellung der Menschen sichergestellt werden. Ausdrücklich wird auch eine geschlechtersensible Umsetzung in Bezug auf Frauen gefordert.
Was macht diese Initiative so einzigartig? Das „Black Voices Volksbegehren“ ist das erste anti-rassistische Volksbegehren in Österreich. Ein junges vorwiegend weibliches Team, dass sich politisch formiert hat, um auf einen der größten gesellschaftlichen Missstände aufmerksam zu machen: den strukturellen Rassismus in unserer Gesellschaft. Jedoch geht es nicht nur alleine darum Aufmerksamkeit für das Thema Rassismus zu generieren, sondern auch die Politik dazu aufzufordern endlich zu handeln und Taten für sich sprechen zu lassen.
Wie oft kriegen wir zu hören, dass wir in einer kulturell vielfältigen und toleranten Gesellschaft leben? Können wir diese Aussage überhaupt ernst nehmen, wenn Schwarze Menschen und PoC in nahezu allen Gesellschaftsbereichen diskriminiert werden? Diese illusorische Aussage kann mit einer Lüge gleichgesetzt werden. Wo ist die Vielfältigkeit und Toleranz, wenn schwarze Kinder in der Schule beleidigt und ständig gefragt werden, wo sie denn herkommen würden? „Wo aus Afrika kommst du her?“ Wo ist die Toleranz, wenn Menschen nicht die gleichen Chancen auf einen Arbeitsplatz erhalten als andere? Besitzen unsere gesellschaftlichen Strukturen überhaupt die Attribute Vielfältigkeit und Toleranz? Denken wir nur an das „racial profiling“ der Polizei, bei dem nachweislich vermehrt Schwarze Menschen kontrolliert werden, beispielsweise um Drogen zu finden.
Es reicht! Wir müssen uns erheben, unsere Moral und Wertevorstellungen in den Vordergrund stellen, uns aktiv und solidarisch bekennen. Wir stehen in der Pflicht gegenüber unseren Mitmenschen, uns selbst, sowie unserer Vision des gesellschaftlichen Miteinanders – jedes Mal unsere Stimme zu erheben, sofern wir in Berührung mit Rassismus kommen.