Kindern und Jugendlichen einen sicheren Ort schenken, um aufzuwachsen. Mit „Safe Places“ setzt sich ECPAT, im Rahmen eines EU-Projektes, gemeinsam mit seinen Partnern, dem Bundesverband der Österreichischen Kinderschutzzentren und dem Netzwerk Kinderrechte dafür ein, Kinderschutzkonzepte in Institutionen, wie dem Kindergarten, oder der Schule, gesetzlich zu verankern.
Zeitreise in die Kindheit
Das Kennenlernen der ersten Freunde, das Herumtollen im Garten, das Erlernen von einfacher Mathematik. Kinder und Jugendliche werden in frühen Jahren schon Teil von Institutionen, beziehungsweise Organisationen, wie dem Kindergarten und der Schule. Wenn wir uns zurückerinnern, mag es für viele eine Zeitreise in eine unbeschwerte Zeit sein, jedoch nicht für alle. Viele der Heranwachsenden kommen in diesen Institutionen das erste Mal mit Gewalt in Berührung. Sei es ausgehend von Erwachsenen, oder von Gleichaltrigen. Objektiv gesehen, spielt es erstmal eine untergeordnete Rolle von wem die Gewalt ausgeht. Die Tatsache, des gesellschaftlichen Problems, dass Kinder überhaupt Opfer von Gewalt werden, gilt es hervorzuheben und gleichzeitig zu verbannen. Kinder und Jugendliche zählen zu den schwächsten und gleichzeitig zu den zukunftsträchtigsten Gliedern der Gesellschaft. Kinder können sich gegen Gewalt nicht wehren und durch den Einfluss wird ihre Entwicklungsphase nachhaltig negativ beeinflusst. Es können sich psychosoziale Schäden bilden und manifestieren, die sie ein Leben lang mit sich tragen (müssen).
Der Schutz der Kinder
Im Jahr 2006 wurde ECPAT Österreich als Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung gegründet. In Partnerschaft mit Netzwerkpartner*innen, Regierungsstellen und der Privatwirtschaft, arbeitet ECPAT als Teil eines internationalen Netzwerks, in 103 Ländern mit vollem Einsatz daran, Kinder vor sexueller Ausbeutung zu schützen und setzt sich gleichzeitig für ihre Rechte ein.
Kindern und Jugendlichen einen sicheren Ort schenken, um aufzuwachsen. Das mag für viele gesellschaftlicher Standard sein, ist es jedoch keinesfalls. Mit dem EU-Projekt setzt sich ECPAT mit seinen beiden Partnern dafür ein, Kinderschutzkonzepte in Institutionen, wie dem Kindergarten, oder der Schule, gesetzlich zu verankern. Mit dem Ziel: Kinder vor jeglichem Gewalteinfluss zu schützen. Zu den Bestandteilen eines solchen Schutzkonzeptes gehören:
- Die Selbstverpflichtung der Organisation zum Kinderschutz
- Eine Risikoanalyse
- Präventive Maßnahmen in der Institution
- Das Fallmanagement mit allen Beteiligten und ein Monitoringprozess zur Evaluierung.
Institutionen und Organisationen sollten sich eigentlich der Verantwortung bewusst sein, die sie innehaben, den jüngsten in unserer Gesellschaft einen sicheren Raum zum Aufwachsen zu geben. Verantwortungsvolle Organisationen kennen die genannten Risiken und setzen schon pro-aktiv entsprechende Schutzmaßnahmen um.
Die Ziele
Die Ziele des EU-Projektes „Safe Places“ sind klar, deutlich und tragen eine hohe gesellschaftliche Relevanz. Jegliche Einrichtungen, die mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 0-18 Jahren arbeiten, stehen in der Verantwortung, ein solches Kinderschutzkonzept zu entwickeln und umzusetzen. Um die Kinder nachhaltig und zukunftsorientiert vor Gewalt zu schützen, fordern die Projektverantwortlichen gesetzlich verpflichtende Regularien, die die Institutionen drängt, Kinderschutzkonzepte zu entwickeln und umzusetzen – und fordert dies auch. Doch man kommt nicht umhin sich zu fragen, wie fortgeschritten und sicher unsere Gesellschaft sein kann, wenn darauf hingewiesen werden muss, dass die Politik Gesetze in die Wege leiten müsse, um die Kleinsten und Jüngsten in Schule, Kindergarten und auch Freizeitvereinen vor Gewalt zu schützen? Warum passiert dies nicht aus dem gesellschaftlichen Habitus von selbst?
Es ist die Realität. Eine unangenehme Realität. Doch umso mehr stehen wir in der Pflicht die Zukunft unserer Gesellschaft vor Gewalteinflüssen zu schützen und die Organisationen zu unterstützen, die das Leben unserer Kinder sicher machen.
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