Natascha hat sich sehr auf ihr Baby gefreut, liebevoll ein Kinderzimmer eingerichtet und sehnsüchtig auf den Moment gewartet, in dem sie ihr kleines Wunder in den Händen halten kann. Sechs Monate ist es jetzt her, seit das kleine Glück das Licht der Welt erblickt hat. Sechs Monate, die neben aller Freude die jungen Eltern auch an ihre Grenzen gebracht haben. Die Großeltern sind weit weg, Natascha und ihr Ehemann sind die ersten in ihrem Bekanntenkreis, die sich entschlossen haben, Eltern zu werden. Eigentlich sollten sie doch im siebten Himmel schweben, doch manchmal fühlen sich beide mit ihren Nerven und ihren Kräften am Ende.
Es gibt das schöne afrikanische Sprichwort: „Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein Dorf.“ Natürlich sind die Eltern die wichtigsten Bezugspersonen der Kinder, aber sie müssen und können nicht alles alleine schaffen.
Aktion „Ehrenamt mit Kindern“
Genau da setzt die Aktion „Ehrenamt mit Kindern“ des Vorarlberger Kinderdorfs an. Zwei, drei Stunden pro Woche reichen schon, um einer Familie das Leben leichter zu machen. Zwei, drei Stunden voller Kinderlachen und strahlender Augen. In dieser Zeit haben Eltern Zeit durchzuatmen, sich selbst etwas Gutes zu tun oder aber auch wichtige Aufgaben zu erledigen, die sie durch die Kinderbetreuung vor sich hergeschoben haben.
Junge Familien, die wenig Unterstützung genießen werden in ihrem Alltag mit Kindern von Freiwilligen entlastet, die diesen Familien ein paar Stunden ihrer Zeit schenken. Eine Koordinatorin bringt dabei Familien und Freiwillige zusammen, begleitet professionell und garantiert den reibungslosen Ablauf. Die wichtigsten Voraussetzungen sind Humor, Geduld und, natürlich, die Liebe zu Kindern. Begeisterte Ehrenamtliche in ganz Vorarlberg gehen mit Babys spazieren, spielen, wandern oder radeln mit Kindern. Sie lesen ihnen vor, oder werkeln mit ihnen im Garten. Oft vermitteln sie ihnen damit ganz nebenbei Deutsch.
Doch nicht nur die Familien und ihre Kinder profitieren von dieser Unterstützung. Die Zeit mit Kindern bereichert und erfüllt auch das Leben der Freiwilligen, denn, wie schon der Autor C.S. Lewis schrieb: „Kinder halten uns nicht von Wichtigerem ab. Sie sind das Wichtigste.“