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Gemeinschaft ist, was Gesellschaft bedeutet

Nicht nur nebeneinander, sondern miteinander leben, sich trotz Differenzen offen begegnen, gemeinsam Herausforderungen meistern. Dieses Gefühl – Teil einer Gemeinschaft zu sein – ist was eine gute Gesellschaft ausmacht. Wenn nötig, bekommt in dieser Gesellschaft jede:r die Chance auf einen neuen Start. Vor allem wenn der Verlauf des Lebens holprig verlief, sollten wir die nötige Kraft entwickeln, um Integration zu meistern.

Für diesen sozialen Zusammenhalt, für (Wieder-)Aufnahme in die Gemeinschaft und für soziale Partizipation steht die Arbeit der mildtätigen Gesellschaft Antlas. Sie wurde in St. Pölten durch die Emmausgemeinschaft, sowie durch vier Privatpersonen gegründet und setzt sich seither für das Wohl unserer Gemeinschaft ein. Sie arbeitet nicht gewinnorientiert und ist partei-politisch unabhängig.

Unter der schützenden Hand der Gesellschaft befinden sich insgesamt fünf wohltätige Projekte, die wir uns heute etwas genauer ansehen wollen:

AFit und das Vormodul A-Fit ist eine Gruppenbetreuung und ein Ausbildungszentrum für Jugendliche und junge Erwachsene mit kognitiven und oder psychischen Beeinträchtigungen. Was wird geboten? Die Erreichung einer individuellen Ausbildungsfähigkeit mithilfe unterschiedlicher Module.

Die BeVe („Begleitete Verselbstständigung“) bietet jungen Menschen ab 16 Jahren ein Angebot für Teil- betreutes Wohnen in Einzelwohnungen.

Antlas hat außerdem eine Anlaufstelle für Jugendliche, junge Erwachsene und deren Angehörige zur Suchtberatung gegründet: die JSB in St.Pölten.

In Hofstetten-Grünau ist der Antlashof zu einer Institution geworden. Der familiengeführte Bauernhof betreut seit Jahren psychisch erkrankte Menschen und bietet ihnen ein Zuhause. In der Gemeinschaft werden Alltag und Aufgaben am Hof geteilt.

Erwachsene mit psychischen Erkrankungen werden in der angeschlossenen Wohnassistenz (WASS) bei alltäglichen Aufgaben in ihrem eigenen Wohnraum begleitet. Durch die Einbindung in landwirtschaftliche Tätigkeiten, gewinnen Bewohner:innen nicht nur an Stabilität im Alltag, sie finden auch Kraft, um an nötigen Schritten für ein selbstbestimmtes Leben zu arbeiten.

© Antlas Ges.m.b.H

MASALA: Zusammenwachsen und füreinander da sein

Die Wohngemeinschaft MASALA schafft diese Gemeinschaft. Seit 2016 existiert das sozialpädagogische Projekt von Antlas in seiner jetzigen Form. In zwei Wohnungen finden 18 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 14 Jahren ein Zuhause. Ein Zuhause, das mit seiner stationären Versorgung das Wohl der Kinder sichert. MASALA fördert die Stärken aller Bewohner:innen und bietet einen geschützten Raum, um Schwächen zuzulassen. Die Erziehung der Kinder soll Selbstvertrauen stärken und ihnen den Mut geben, ihr Leben eines Tages selbst in die Hand zu nehmen. Das ist meist nach abgeschlossener Schulbildung der Fall. In der Regel wohnen die Jugendlichen dann bis zur Volljährigkeit in MASALA. Die Betreuung kann aber auch bis in das 22. Lebensjahr verlängert werden.

Im Leben Fuß fassen lernen

Manche der Heranwachsenden wohnen ein paar Monate, andere ein paar Jahre in der Gemeinschaft. Als oberstes Ziel steht das Wohl der Kinder und Jugendlichen. Sind die Rahmenbedingungen für eine Begleitung zurück in ihr familiäres Umfeld geschaffen worden, bezieht die sozialpädagogische Einrichtung verstärkt die Eltern mit in ihre Arbeit ein. Gestaltet sich das schwierig oder gibt es kein Umfeld, das eine ausreichende Stütze darstellt, wird die Begleitung bis ins junge Erwachsenenalter gewährleistet. 

In MASALA sind vielfältige kulturelle Hintergründe respektiert und gewünscht. Das macht die Gemeinschaft divers, aber auch komplex. Geschichten und Lebensrealitäten sind sehr unterschiedlich. Im Alltag entstehen deshalb durchaus herausfordernde Diskussionen und Situationen. Hinzu kommt, dass jedes Kind eine ganz eigene Persönlichkeit hat. 

Inklusion wird großgeschrieben

Die Erziehungsarbeit steht damit vor der täglichen Herausforderung, unterschiedliche individuelle Bedürfnisse in das Miteinander einzubinden. Grenzziehung, Routinen und geregelte Strukturen bieten Sicherheit. Vom Frühstück über den Weg zur Schule, bis zu Mittagessen, sowie Sport und Freizeit am Nachmittag: Die Organisation schafft einen geschützten und geregelten Alltag für die Kinder und Jugendlichen.

In der Entwicklungsarbeit von MASALA wird Integration und Inklusion gefördert. Junge Menschen werden auf ihrem Weg (zurück) ins Leben begleitet. Die gegenseitige Wertschätzung, das miteinander leben und versöhnen lernen, ist das, was unsere Gesellschaft in ihrem Ganzen ausmacht.

Alle Projekte der Antlas Gesellschaft sind spendenbegünstigte Einrichtungen. Möchtest du einen Beitrag zu ihrer Arbeit leisten?

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Guatemala: Zukunftstraum Kinderrechte

Jedes Kind hat ein Anrecht, in einem kindgerechten und geschützten Umfeld aufzuwachsen, unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe oder Herkunft. Jedes Mädchen und jeder Bube hat ein Recht auf körperliche Unversehrtheit, auf Bildung und Schutz vor Gewalt und wirtschaftlicher Ausbeutung. Festgeschrieben ist all dies in der UN-Kinderrechtskonvention. Trotzdem wird weltweit noch immer massiv gegen das Regelwerk verstoßen.

25 Jahre Kindernothilfe Österreich

Die Kindernothilfe Österreich setzt sich seit 25 Jahren dafür ein, dass die Rechte der Kinder weltweit eingehalten werden. Als wichtigstes Ziel steht dabei, möglichst viele Kinder in Not zu erreichen, um ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen.

Begonnen hat alles 1996, mit der Unterstützung eines Waisenhauses in Uganda. Seitdem hat die Organisation mit global unterschiedlichen Projekten vielen Patenkindern in ein selbstbestimmtes Leben verhelfen können. Die Organisation leistet Entwicklungshilfe und humanitäre Hilfe in den ärmsten Regionen der Welt. Sie steht ein, für die Wahrung der Kinderrechte, schafft aber auch über Grundbedürfnisse hinaus Zukunftsperspektiven.

Herausforderungen in Guatemala

Zu ihrem Jubiläum kann die Kindernothilfe auf zahlreiche Erfolgsgeschichten zurückblicken. Auch in Guatemala, einem Land, das geprägt ist von starken sozialen Ungleichheiten. Die Kleinsten und Verletzlichsten der Gesellschaft kommen hier häufig und an unterschiedlichsten Stellen mit Gewalt in Berührung. Sei es in der Schule, auf der Straße oder im Elternhaus. Viele Buben und Mädchen müssen darüber hinaus arbeiten gehen, da ihre Familien teils unter großer Armut leiden.

© Kindernothilfe Österreich

Ohne ihren Zuverdienst kann das Überleben der Familie meist nicht gesichert werden. Schulbildung rückt dann stark in den Hintergrund oder ist in ländlichen Regionen erst gar nicht zugänglich. Das Ausbrechen aus der Armutsspirale, in der Familien häufig seit Generationen stecken, scheint unmöglich. Es mangelt an Bewusstsein dafür, wie wichtig eine gute Schulbildung für die Zukunft der Kinder ist, wenn Eltern in dem mittelamerikanischen Staat häufig selbst nicht die Möglichkeit hatten zur Schule zu gehen.

Ein Zufluchtsort in Pandemiezeiten

Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, fördert die Kindernothilfe gezielte Projekte im Land. Ein großer Fokus liegt auf dem Thema „Recht auf Bildung“. Langfristig soll mit der Projektarbeit aber auch die Lebensbedingung aller Menschen verbessert werden.

Eine Bemühung, die gerade in der Pandemie Situation große Herausforderungen mit sich bringt. In der Hochlandregion Huehuetenango, arbeitet die Kindernothilfe mit der lokalen Partnerorganisation Organisation „Coincidir“ („Zusammenwirken“) zusammen, um die Situation der Kinder in der Gegend zu verbessern.

© Kindernothilfe Österreich

Dazu wurde ein Kinderschutzhaus in der Gemeinde El Tejar eröffnet, das ihnen einen Raum zum Lernen, Spielen und Austausch bietet. Sie finden dort Hilfe und Zuflucht in Notsituationen, also zum Beispiel, wenn sie Zuhause von Gewalt bedroht sind.

Gewalt und Schulabbruch verhindern

Gerade in Zeiten der Pandemie ist das Schutzhaus von „Coincidir“ nötiger denn je geworden. Als Schulen geschlossen wurden, war dort meist der einzige Ort, an dem die Überforderung und der Stress der außergewöhnlichen Situation etwas gemindert werden konnten. Auch wenn zu dieser Zeit nur sehr kleine Gruppen betreut werden dürfen.

Das Homeschooling gestaltet sich in dem ländlichen Gebiet als sehr herausfordernd, unter anderem weil es an verlässlichen Internetanschlüssen fehlt. Im Schutzhaus hatten die Kinder die Möglichkeit, Materialien für Schulaufgaben auszudrucken.

Gerade jetzt, wenn die Frustration über die allgemeine Situation tief sitzt, liegt es für die Kinder nahe, ihre Schullaufbahn abzubrechen und mit dem Arbeiten zu beginnen, um ihre Familien finanziell zu unterstützen. Bildung ist aber ihre einzige Chance, um in Zukunft der Armutsfalle zu entkommen. Es ist jetzt umso wichtiger, dass „Coincidir“ weiter am Ball bleibt und die Kinder zu ermutigt, nicht aufzugeben.

© Kindernothilfe Österreich

Chancen und Wünsche für die Zukunft

In Huehuetenango hat die Kindernothilfe bereits viel für die Rechte der Kinder tun können. In Zukunft will sie Digitalisierung nutzen, um Mädchen und Buben mit ihren Paten in Österreich noch näher zusammenbringen zu können. Damit sie die dafür nötigen technischen Voraussetzungen schaffen kann, hofft die Organisation ausreichend finanzielle Ressourcen zu mobilisieren. An Herausforderungen wird es der Organisation in Zukunft jedenfalls nicht mangeln.

Wir gratulieren der Kindernothilfe Österreich zu ihrem 25-jährigem Bestehen und bedanken uns für ihre wichtige Arbeit!

Wenn du die Organisation bei ihren Herausforderungen in Guatemala unterstützen möchtest, kannst du dem Projekt „Wege aus der Armut“ mit einer Spende weiterhelfen.

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Stärke durch Gemeinschaft

Für die Mädchen und Buben aus den ärmeren Teilen der Welt, die bereits vor der COVID-19-Pandemie in benachteiligten Verhältnissen lebten, sind die Konsequenzen noch prekärer.

Kinder, die per se Hunger, mangelnde Bildung und Ausbeutung in ihren jungen Jahren erfahren müssen, sind noch stärker auf Unterstützung von außen angewiesen. Die Kindernothilfe Österreich setzt sich tagtäglich für Kinder in Not und ihre Rechte ein, und leistet akut Hilfe, um langfristige Folgen im Katastrophenfall zu verhindern.

1996 wurde die Kindernothilfe Österreich als gemeinnütziger Verein gegründet – mit dem Ziel, möglichst vielen Kindern in den ärmsten Regionen dieser Erde ein besseres Leben zu ermöglichen. Projekte zur nachhaltigen Entwicklung und Beseitigung der Armutssituation, sowie humanitäre Hilfe sind seit mittlerweile 25 Jahren die Schwerpunkte der Arbeit in 19 Ländern der Welt. Dabei folgt sie drei wesentlichen Grundprinzipien: Wahrung und Umsetzung von Kinderschutz und Kinderrechten, Hilfe zur Selbsthilfe, Partizipation und die Stärkung des gesamten Gemeinwesens.

Kinderrechte schützen

Kinder haben das Recht, vor Verstößen geschützt zu werden, die ihre Entwicklung negativ beeinflussen, wie zum Beispiel Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung oder wirtschaftliche und sexuelle Ausbeutung. Genau das ist aber leider für viele Buben und vor allem Mädchen in den Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas traurige Realität. Auch Kinder mit Behinderung, die in vielen Kulturen nach wie vor nicht als gleichwertig angesehen werden, sind oftmals Opfer von Kinderrechtsverletzungen.

Wie schaut wohl die Zukunft von Kindern aus, die unter solchen Bedingungen, und jetzt durch die Corona-Pandemie noch erheblich erschwert, aufwachsen?

Straßenkinder in Südamerika, die sich ohne ihre Eltern durch das Leben schlagen müssen. Müllkinder in Indien, die in auf den gefährlichen Deponien nach Verwertbarem suchen. Verkaufte und frühverheiratete Mädchen in Äthiopien, die in fremden Haushalten von jungen Jahren an schuften müssen.

Um ihnen eine menschenwürdige und selbstbestimmte Zukunft zu ermöglichen, bietet die Kindernothilfe mit ihren lokal ansässigen Partnern Schutz und Entwicklungsperspektiven für betroffene Kinder. Dadurch wird ihnen ein sicheres Umfeld gegeben, ein Umfeld wie es jede bzw. jeder auf der Welt verdient hat. Darüber hinaus werden sie entsprechend gefördert, unterstützt und begleitet. Bildung ist der Schlüssel zum Weg aus der Armut, daraus resultiert die Chance auf eine bessere und selbstbestimmte Zukunft.

© Kindernothilfe Österreich

In der Gemeinschaft sind wir stark

Überall auf der Welt hat das Umfeld eines Menschen starken Einfluss auf sein Wohlbefinden. Die Kindernothilfe unterstützt deshalb nicht nur die betroffenen Kinder an sich, sondern auch ihre Familien und die gesamte Dorfgemeinschaft. Unter Anleitung der Kindernothilfe und ihrer Partnerorganisationen werden in den ärmeren Ländern unserer Erde lokale Selbsthilfegruppen organisiert und durchgeführt. Frauen arbeiten in den Selbsthilfegruppen gemeinschaftlich; sie helfen sich gegenseitig, sparen und investieren in Verbesserungen für sich und die Gemeinde. In den Gruppen wird gezielt Wissen vermittelt, es werden Lösungen zusammen erarbeitet, Menschen werden in verschiedensten Bereichen geschult, die Teilnehmer*innen werden unter anderem über Kinderrechte, gesunde Ernährung und Hygiene aufgeklärt. Das Gemeinschaftsgefühl entsteht durch die verstärkte Zusammenarbeit der Dorfmitglieder im Rahmen der Selbsthilfegruppe. Durch das erarbeitete kollektive Bewusstsein wird gezielt die Eigeninitiative der Menschen vor Ort gestärkt und gefördert.

Der Selbsthilfegruppenansatz ist die Art und Weise, wie die Kindernothilfe mit ihren Partnern vor Ort arbeitet. Er stärkt vor allem Frauen sozial, wirtschaftlich und politisch: aus eigenem Willen, eigener Kraft der Abhängigkeit und der Armut entfliehen. Das ist die Chance auf eine bessere und gewaltfreie Zukunft nicht nur für die Frauen und ihre Kinder, sondern für die ganze Gemeinschaft, die ganze Region und das ganze Land.

Ruanda – gemeinsam für ein besseres Leben

In Ruanda leben 90 Prozent der Bevölkerung von Landwirtschaft, viele darunter in extremer Armut.

In der ruralen Projektregion nahe der Hauptstadt Kigali, schien es den meisten Familien vor wenigen Jahren noch völlig unmöglich aus eigener Kraft der Armut zu entfliehen. Durch die Kindernothilfe schlossen sich nach und nach Selbsthilfegruppen aus fünfzehn bis zwanzig Frauen zusammen. Sie verfolgten ein gemeinsames Ziel: Gemeinsam für ein besseres Leben zu kämpfen. Mittlerweile gibt es hunderte solcher Selbsthilfegruppen. Ein großer Erfolg für die Kindernothilfe und die Zukunftsperspektiven der Gemeinden, Familien und Kinder.

Die wöchentlichen Gruppensitzungen haben bereits viele Veränderungen in das Leben der Frauen und der gesamten Dorfgemeinschaft gebracht. Beispielsweise durch das Flechten von Körben und dem anschließenden Verkauf, wodurch sie ein eigenes kleines Einkommen erwirtschaften konnten. Ein großer Schritt in die Richtung: Unabhängigkeit.

Erfolgbeispiel Vesinte

© Kindernothilfe Österreich

Vestine ist seit einigen Jahren Mitglied einer Selbsthilfegruppe. Früher hatte sie nicht genügend Geld, um ihren Kindern und sich selbst Kleidung zu kaufen. Durch die Selbsthilfegruppe investierte sie in Saatgut. Zusätzlich nahm sie an einer Schulung über Landwirtschaftstechniken teil. Der Erfolg stellte sich rasch ein: die Ernte war um vieles ergiebiger. Das ermöglichte ihr, einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb aufzuziehen. Während Vestine früher selbst in der Hitze auf dem Feld arbeitete, hat sie heute Mitarbeiter, die für sie ernten und ist stolz, ihrem Sohn und sich heute Kleidung kaufen zu können. Ein großer Schritt für die kleine Familie, die gesamte Dorfgemeinschaft und die ganze Region.

Durch die Selbsthilfegruppen der Kindernothilfe wird den Menschen die Chance auf eine gewaltfreie, selbstbestimmte und glückliche Zukunft geschenkt. Die Chance, die sich die Frauen und Kinder wohlgemerkt selbst erarbeiten. Hand in Hand mit der Kindernothilfe.

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Wenn die Ehe nichts mit Liebe zu tun hat

Als Frauenorganisation wird auf politische Partizipation und die Erweiterung der Handlungsspielräume von Frauen auf privater und gesellschaftlicher Ebene gesetzt. Kennzeichnend für die Arbeit ist die ganzheitliche Betrachtung der individuellen, soziokulturellen und wirtschaftlichen Situation jeder Klientin.

Eine Ehe darf nur bei freier und uneingeschränkter Willenseinigung der zukünftigen Ehegatten geschlossen werden.

So sieht es Artikel 16, Absatz 2 der Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vor. Rechtlich ist also klar geregelt, dass keine Frau und vor allem kein junges Mädchen gegen ihren Willen verheiratet werden darf.

Warum ist Zwangsheirat Gewalt?

Zwangsheirat ist eine Form von verwandtschaftsbasierter Geschlechtergewalt. Eine Eheschließung ohne ausdrückliche Zustimmung beider Personen bzw. wenn keine Möglichkeit zur Ablehnung gegeben ist. Die individuellen Motive hinter einer Zwangsheirat sind vielfältig. Im Allgemeinen ist diese Form genderbasierter Gewalt oft in patriarchale Strukturen eingebettet und zielt dabei auf die Durchsetzung von bestimmten Geschlechterrollen und die Kontrolle der weiblichen Sexualität ab.

Zwangsehen verletzen das individuelle Recht auf physische und psychische Gesundheit. Häufig sind sie geprägt von sexueller Gewalt und Missbrauch. Weiter wird die persönliche Freiheit der Betroffenen stark eingeschränkt. Beispielsweise sehen sich Frauen meist zum Abbruch ihrer Schul- oder Berufsausbildung gezwungen. Dies vermindert ihre Lebens- und Bildungsperspektiven und mündet in einem verstärkten Abhängigkeitsverhältnis.

Mädchen und Frauen, die sich gegen eine erzwungene Heirat und den damit einhergehenden Gewaltformen (Freiheitsentzug, Nötigung, physische und psychische Gewalt) wehren, stehen oft unter massiven Druck seitens anderer Familienmitglieder. Diese Hürden zu überwinden und Hilfe zu suchen erfordert viel Kraft.

Wie du siehst, verstößt eine Heirat, die unter Zwang herbeigeführt wird, gegen Grundrechte. Sie ist als Form von Gewalt einzustufen.

Wo findest du Beratung?

Menschenrechte sind auch Frauenrechte. Deshalb betreibt der Verein Orient Express aus Wien politischen Aktivismus. Er schafft Beratungs-, Bildungs- und Kulturinitiativen für Frauen, ganz unabhängig von deren kultureller, sozialer und finanzieller Situation. Seit 2017 agiert Orient Express außerdem als bundesweite Koordinationsstelle bei Verschleppung und Zwangsheirat.

Das Team kennt sich sehr gut mit familiären und partnerschaftlichen Problemen, sowie rechtlichen Fragestellungen aus. Hier findest auch du Antworten auf Fragen zu deiner Sicherheit, Ausbildung oder Beruf und Wohnen. Persönliche Lagen werden immer individuell betrachtet und professionell bewertet. Die Mädchenberatung (zum Themenschwerpunkt Zwangsheirat) steht allen Frauen und Mädchen, unabhängig ihrer Nationalität und Erstsprache, offen. Sie ist anonym und kostenlos.

Wo findest du Schutz?

Orient Express lässt niemanden im Stich und unterstützt dich so lange, bis gemeinsam eine Lösung für deine Situation gefunden werden konnte. Für akut von Zwangsheirat Bedrohte oder davon Betroffene, betreibt der Verein eine anonyme und sichere Notwohnung in Wien. Mädchen und junge Frauen zwischen 15 – 24 Jahren aus ganz Österreich können dort für einige Zeit untergebracht und beraten werden. Die anonyme Notwohnung bietet den Frauen nicht nur den so dringend benötigten Schutz, sondern auch eine Rund-um-die-Uhr Betreuung, sowie eine ganzheitliche Beratung auf Deutsch, Türkisch, Arabisch, Farsi und Englisch.

Da es für viele der Teilnehmer*innen durch ihre Erlebnisse physisch als auch psychisch immens schwer ist, einem geregelten Alltag nachzugehen, beziehungsweise diesen selbst zu gestalten, begleitet der Verein sie zu Behördengängen oder Arztbesuchen. Um den jungen Frauen eine selbstständige und lebenswerte Zukunft nach dem Auszug aus der Notwohnung zu ermöglichen, unterstützt Orientexpress sie bei ihrer Zukunftsplanung. Die Zukunft zu gestalten, ganz nach der eigenen Vorstellung ohne Gewalt und Ängste, hat ausnahmslos jeder Mensch verdient.

Im Februar 2019 hat der Verein in Wien außerdem eine Übergangswohnung eröffnet. Im Anschluss an die Notwohnung, können Frauen dort in Sicherheit ihre Selbstständigkeit stärken, bis sie bereit für eine eigene Wohnung sind. Für von Zwangsehen bedrohte Frauen und Mädchen, sind geschützte Räume sehr wichtig. Durch psychologische und therapeutische Unterstützungsangebote können sie sich nun ihrer eigenen Zukunft zuwenden.

Zögere nicht, wenn du befürchtest in eine Ehe gezwungen zu werden oder davon bereits betroffen bist! Orient Express unterstützt dich dabei, deinen eigenen Weg zu finden.

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Alexandra Make-A-Wish

Wie Herzenswünsche Kraft geben

In der Erfüllung von Wünschen vor allem bei kranken Kindern, steckt eine besondere Magie. Eine Magie, die oftmals kaum zu erklären ist. Nicht einmal die Medizin schafft so etwas. Die Organisation zaubert den Kleinen ein Funkeln in die Augen und beschert ihnen einen Tag, den sie wohl nie vergessen werden.

Träume sind da, um erfüllt zu werden

Der Verein, der zu einem großen Teil aus ehrenamtlichen Mitarbeitern besteht, glaubt an die Magie eines Herzenswunsches und seiner Erfüllung. Die Verwirklichung der kommunizierten Wünsche und Träume trägt positiv zur Genesung der Kinder bei. Nun kommt die Frage auf: Sind Eltern nicht dafür verantwortlich, die Träume und Wünsche ihrer eigenen Kinder zu verwirklichen?

Viele Familien in unserer Gesellschaft können es sich nicht leisten, ihren Kindern jegliche Wünsche von den Lippen abzulesen und ihnen auch in kurzer Zeit diese zu verwirklichen. Das ist eine Art von Luxus, die sich die wenigsten Familien leisten können. Viele Mütter und Väter wünschen sich das, die Realität sieht allerdings anders aus. Ein hohes Arbeitspensum der Eltern, um ihrem Kind eine Therapie finanzieren zu können, die daraus resultierende Chance auf eine schmerzfreie und gesunde Zukunft… Der Glaube und die damit verbundene Chance auf ein gesundes Kind in Verbindung mit der unendlichen Liebe zu diesem Kind, ist das was viele Eltern über sich hinauswachsen lässt. Jedoch übersteigt die Erfüllung von Herzenswünschen oftmals den finanziellen Rahmen. Das ist auch nicht schlimm. Liebe hat und darf nichts mit Geld zu tun haben.

Bei den Wünschen geht es allerdings nicht immer darum, dass die Eltern nicht über die finanziellen Mittel verfügen, sondern die Herzenswünsche einfach für Kind und Eltern unmöglich zu realisieren scheinen (z.B. einen Tag lang schwerelos sein, einen Tag lang Prinzessin sein, oder Christiano Ronaldo zu treffen, etc.). Der Verein kann genau diese Träume durch seine internationalen und nationalen Netzwerke erfüllen.

Das Unmögliche wahr werden lassen

Laut einer Studie der Make-A-Wish Foundation haben 74% der Eltern retrospektiv den Zeitpunkt der Wunscherfüllung als einen positiven Wendepunkt in der Genesung ihres Kindes empfunden. 94 % der befragten Eltern gaben sogar an, dass ihre Familie durch die Wunscherfüllung gestärkt wurde. Die Make-A-Wish Foundation ist seit 1980 in mehr als 50 Ländern um den Globus aktiv und hat schon über 500.000 Herzenswünsche erfüllt, damit wurden über eine Millionen Kinderaugen zum Strahlen und Funkeln gebracht. An das scheinbar Unmögliche glauben? Ein Ziel, das dem Verein sehr am Herzen liegt.

Der Traum vom eigenen Laptop

Alexandra ist ein junges Mädchen mit cystischer Fibrose. Sie liebt die Unendlichkeit des Internets. Klar war, was das 15-jährige Mädchen sich von ganzem Herzen wünscht. Ein Laptop, den sie in die Schule mitnehmen kann. Kaum war der Tag der Wunscherfüllung gekommen, war Alexandras Freude unbeschreiblich groß. Ihr erster Weg ging natürlich zur Post, um ihren Traum endlich in den eigenen Händen halten zu können. Wieder daheim angekommen, stieg Alexandras Freude ins Unermessliche. Die Zeit war nun endlich reif, ihr Herzenswunsch würde erfüllt.

Alexandra Make-A-Wish

Samets Besuch in Istanbul

Samet ist großer Fußballfan, und zwar von keiner geringeren Mannschaft als Galatasaray Istanbul. Sein Traum war es, irgendwann seine Vorbilder live im Stadion zu sehen und anzufeuern. Die Make-A-Wish Foundation ermöglichte dem an Leukämie erkrankten Jungen diesen Traum im Mai 2019. Mit seiner Familie reiste er über ein verlängertes Wochenende in die Stadt am Bosporus. Neben dem Besuch der ansässigen Sehenswürdigkeiten, gab es für Samet endlich die Erfüllung seines Herzenswunsches. Seine Helden in natura im Stadion zu sehen. Seit Samets Besuch in Istanbul, trägt er täglich stolz seine Galatasaray Schultasche zum Unterricht.

[button2]Helfen Sie mit weitere Herzenswünsche zu erfüllen[/button2]

 

Bild Damiani Kouta

Dana gehört die Zukunft

Mein Name ist Dana und ich freue mich dir heute einen Einblick in mein Leben geben zu dürfen. Ich wohne in einem kleinen Dorf namens Kafountine. Es liegt in Afrika, im Süden des Senegals. Dein Leben sieht bestimmt ganz anders aus als meins, also fangen wir direkt an!

Unser Alltag im Senegal

Ich wohne Zuhause zusammen mit meiner Mama und meinen Geschwistern. Ich habe wirklich viele Brüder und Schwestern, eigentlich ist meine ganze Familie ziemlich groß. Meine Cousins und Cousinen sind oft bei uns Zuhause. Deshalb ist hier meistens ziemlich viel los. Damit wir alle etwas zu essen haben, macht sich meine Mama jeden Tag auf die Suche nach Arbeit. Auch meine älteren Geschwister versuchen schon im Dorf Arbeit zu finden. Dass sie lieber zur Schule gehen würden, um für einen richtigen Beruf zu lernen, kannst du dir sicher denken.

Mein Traum: Eine Zukunft ohne Hunger

Meine Mama arbeitet sehr hart, um uns alle satt zu bekommen. Leider klappt das nicht immer – wir sind eben ziemlich viele Kinder. An manchen Tagen findet sie auch gar keine Arbeit und sie muss uns hungrig ins Bett schicken. Frühstück gibt es generell nur selten. Ich habe dann den ganzen nächsten Tag großen Hunger und mein Bauch tut weh. Kafountine liegt am Meer in West- Afrika. Um Geld zu verdienen, sammelt meine Mama zum Beispiel Muscheln bei den Fischern und versucht sie am Markt zu verkaufen. Oder sie findet Arbeit auf einem Feld und bringt dafür etwas von der Gemüseernte nach Hause. Um zu arbeiten, nimmt sie oft lange und anstrengende Wege auf sich.

Bildung ist der beste Weg

Damit man von einem Ort zum nächsten gelangt, muss man im Senegal ziemlich weite Strecken zurücklegen. Nicht nur meine Mama, auch wir müssen lange laufen, um in die Schule zu kommen. Dazu musst du wissen, dass es hier im Senegal viele Monate sehr heiß und trocken ist. Das ist jedes Mal eine ganz schöne Herausforderung. Manchmal kommen wir dann total angestrengt in der Schule an und werden wieder nach Hause geschickt, weil das Schulgeld nicht bezahlt werden konnte. Wenn das vorkommt bin ich sehr traurig, denn ich gehe gern zur Schule. Seit einiger Zeit unterstützt der Verein „Diamani Kouta – New Generation“ aus Salzburg uns in Kafountine. „Diamani Kouta“ sorgt dafür, dass ich und meine Geschwister zur Schule gehen können. Denn wenn wir lernen, können wir später einen guten Beruf finden und unsere Familie ernähren.

Bild Damiani Kouta

Gesundheit für mich und meine Familie

Wenn mein Papa noch leben würde, wäre sicher vieles leichter. Er hatte eine Verletzung am Bein und hat sich davon nicht mehr erholt. Ich glaube meinem Papa hätte geholfen werden können. Wenn wir genug Geld für seine Behandlung gehabt hätten würde er noch leben. Das macht mich oft furchtbar traurig. Ich vermisse ihn sehr. Auch viele junge Menschen sterben, weil sich ihre Familien keinen Arzt leisten können. Ihre Wunden entzünden sich oder sie sterben, weil sie Wasser getrunken haben, das dreckig war. Malaria ist auch ein großes Problem in unserem Dorf.

Projekte, um in der Heimat zu bleiben

Selbst wenn ich und meine Familie gesund sind, verlässt uns die Sorge um die nächste Mahlzeit nie. Die Jugend kehrt dem Dorf meistens den Rücken, in der Hoffnung in einer größeren senegalesischen Stadt Arbeit zu finden. Ich möchte aber nicht weg von meiner Heimat und meine Familie zurücklassen. Gern würde ich eine handwerkliche Tätigkeit erlernen und im Dorf etwas Eigenes schaffen.

Auch hier hat der Verein „Diamani Kouta“ aus Salzburg eine Veränderung nach Kafountine gebracht. Zum Beispiel unterstützt uns die Organisation dabei Landwirtschaft zu betreiben und unser eigenes Obst und Gemüse anzubauen. Gemeinsam mit der Organisation aus Salzburg haben wir im Dorf auch Fischerboote gebaut. Die Fischer verdienen nun ihr eigenes Geld und können sich und ihre Familien ernähren. Jetzt gibt es auch noch eine Imker-Werkstatt und es wird auch Honig gemacht. Das macht mir große Hoffnung, weil da auch viele Frauen den Beruf Imkerin lernen können. Nächstes Jahr bauen sie auch noch einen großen Kindergarten – vielleicht kann ich da auch später eine Lehrerin werden. Mein Wunsch ist es, dass ich eines Tages beruflich genauso auf eigenen Beinen stehe. So könnte ich meine Mama unterstützen, damit sie genug Essen und ein gutes Leben hat. Ich hoffe, dass du jetzt ein bisschen mehr über mein afrikanisches Leben weißt. Seit „Diamani Kouta- New Generation“ uns unterstützt, habe ich weniger Angst. Sie helfen, damit wir uns selbst helfen können. Magst auch du unser Dorf unterstützen, damit noch mehr Menschen Perspektiven für die Zukunft daheim haben können?

Deine Hilfe ist unsere große Chance.

 

Bis hoffentlich bald,

Deine Dana

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Gewalt und sexueller Missbrauch an Kindern – Präventionsarbeit ist entscheidend

Die Themen Gewalt und sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen werden in unserer Gesellschaft nach wie vor tabuisiert. Wir sollten uns bewusst machen, dass Kinder Gewalt vor allem im engen Nahraum erfahren, in den Familien oder im direkten sozialen Umfeld. Ist dieser Umgang gewaltvoll, bleibt er häufig hinter verschlossenen Türen verborgen, das Leid der Kinder bleibt ungesehen. Deshalb ist es entscheidend Anzeichen von Gewalt richtig zu deuten und bewusst Stellung zu beziehen. Eltern und Bezugspersonen können außerdem lernen, Gewalt präventiv vorzubeugen. Nur durch offene Kommunikation lässt sich das Schweigen brechen und eine Gesellschaft formen, die in jeder Situation klar für ein gewaltfreies Leben aller Kinder einsteht.

Gewalterfahrungen verstehen lernen

Erfahren Kinder und Jugendliche Gewalt, hüllen sie sich häufig in einen Mantel des Schweigen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Kindern fehlt oft das nötige Wissen, um Gewalt und sexuelle Übergriffe richtig zu deuten. Wenn gewaltvolle Erfahrungen nicht eingeordnet werden können, fällt es schwer diese zu beschreiben. Wie kann sich ein Kind mitteilen, wenn ihm die richtigen Worte fehlen?

Hinzu kommt, dass TäterInnen meist ganz bewusst die Wahrnehmung von Kindern manipulieren. Sie werden subtil zum Schweigen bewegt oder mittels Drohungen gezwungen das Geschehene für sich zu behalten. Betroffene Kinder und Jugendliche empfinden Angst, Schuld, Scham und Hilflosigkeit. Auf das eigene Bauchgefühl zu hören, wird immer schwieriger. Wie kann ein Kinder in dieser Situation noch beurteilen was normal ist und wann Grenzen überschritten wurden?

Bild Möwe

Hilfe und Rat in der Überforderung finden

Die 5 Kinderschutzzentren der Organisation „die möwe“ bieten Betroffenen und Bezugspersonen Wege aus der Überforderung. Dort kann sich jeder, egal ob Kind, Jugendlicher oder Elternteil Rat einholen und Hilfe bekommen. Für von Gewalt Betroffene bietet „die möwe“ psychologische Unterstützung. Die Organisation begleitet darüber hinaus Eltern, Schwangere und Familien in Krisensituationen.

Ein umfassendes Angebot an Workshops und Fortbildungsmaßnahmen soll präventiv vor Gewalt schützen. Es richtet sich an Kinder, Jugendliche, Eltern aber auch an PädagogInnen. Diese lernen so erste Anzeichen für Gewalthandlungen an Kindern richtig zu deuten.

Bild Möwe

7 präventive Botschaften für den Schutz der Kinder

Im Zuge ihrer Arbeit hat „die möwe“ 7 Botschaften entwickelt, welche Eltern und Erziehungsberechtigte Kindern mitgegeben sollten:

  1. Vertraue Deinen Gefühlen! Es gibt angenehme und unangenehme Gefühle und es ist gut darüber zu sprechen.
  2. Es gibt gute und schlechte Geheimnisse! Belastende Geheimnisse sollen weitererzählt werden.
  3. Dein Körper gehört Dir! Es gibt angenehme und unangenehme Berührungen. Jeder hat das Recht über seinen Körper selbst zu bestimmen.
  4. Du darfst Nein sagen! Respekt voreinander ist wichtig. Dazu gehört auch, den Wunsch und Willen des Gegenübers zu akzeptieren.
  5. Es ist nicht alles richtig, was andere tun! Auch Menschen, denen wir vertrauen und die wir sehr bewundern, machen Fehler.
  6. Hol Dir Hilfe, wenn dich etwas belastet! Das Erzählen von Problemen ist so lange notwendig, bis jemand richtig zuhört und hilft.
  7. Gewalt ist nie in Ordnung! Es gibt Alternativen zu Gewalt – nur so kann sie gestoppt werden.

Herausforderungen eines Sehnsuchtsortes

Konstant tropisch warmes Klima, traumhafte Sandstrände, berühmter Tempelkomplex und UNESCO-Weltkulturerbe Angkor Wat – Kambodscha scheint in unserer westlichen Vorstellung vor allem eins zu sein: touristischer Sehnsuchtsort und beliebtes südostasiatisches Reiseziel. Was viele nicht wissen, Kambodscha gehört zu den ärmsten Ländern der Welt und leidet unter den Folgen seiner traumatischen Vergangenheit.

Folgen einer Schreckensherrschaft

In Kambodscha regierten, nach Jahren des Bürgerkriegs, von 1975 bis 1979 die maoistisch nationalistischen Roten Khmer. Unter der diktatorischen Führung Pol Pots begingen sie Verbrechen unvorstellbarer Grausamkeit am eigenen Volk. In ihrer Schreckensherrschaft ermordeten sie über ein Fünftel der damaligen Bevölkerung Kambodschas – mehr als 1,7 Millionen Menschen.

Der Völkermord der Roten Khmer liegt noch nicht weit zurück. Trotzdem hat Kambodscha nach erlangter Souveränität bereits große Fortschritte in seiner Entwicklung gemacht. Es steht heute aber vor neuen Herausforderungen – vor allem die der Armut im Land. Diese trifft die kleinsten der Gesellschaft am härtesten. Zusätzlich gehören viele Familien ethnischen Minderheiten an. Die Lebensbedingungen dieser Minderheiten sind sehr prekär. Die geografische Isolation behindert ihre wirtschaftliche Entwicklung und soziale Ausgrenzung hindert sie daran, sich weiterzuentwickeln. Der gemeinnützige Verein „kleine herzen“ hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, vor Ort Patenschaften mit kambodschanischen Waisen und benachteiligten Kindern zu vermitteln.

Im Einsatz für die Schwächsten

„kleine herzen“ ist mit seiner Mission in Kinderheimen bereits in Teilen Russlands und der Ukraine tätig. Der Verein hat nun eine neue Partnerschaft mit der „Future Light Organisation“ (FLO) in Kambodscha aufgebaut. In der Hauptstadt Phnom Penh und in der Provinz Ratanakiri wurden zwei Kinderheime für Waisen und von Armut betroffene, gefährdete Kinder gegründet. Die Heime sind nicht nur Orte an dem benachteiligte Kinder lernen und aufwachsen können, die Heime sind für sie auch zu einem liebevollen Zuhause geworden. In der Region Ratanakiri wird 16 Kindern von ethnischen Minderheiten die Möglichkeit gegeben, eine Zukunft und ein Leben in Würde und Selbstbestimmung führen zu können. Eine Chance, die jedem Kind zustehen sollte.

In Bildung und einem geborgenen Zufluchtsort liegt der Schlüssel für eine bessere Zukunft der Kinder. „kleine herzen“ unterstützt die „Future Light Organisation“ in der Provinz Ratanakiri deshalb in ihrer Arbeit und organisiert zum einen den Transport der Kinder in das Zentrum, weil deren Heimatdörfer meist weit entfernt liegen. Zum anderen, sorgt „kleine herzen“ dafür, dass der Schulweg einiger Kinder zu weiterführenden Schulen außerhalb des Zentrums sicher organisiert ist. Dank der Unterstützung von Daiichi Sankyo Europe konnte der Aufenthalt und die Ausbildung dieser 16 Kinder für 5 Monate finanziert werden, worüber sich die „FLO“ und „kleine Herzen“ sehr freuten. Was wird allerdings nach 5 Monaten der Unterstützung passieren?

„kleine herzen“ sucht dafür händeringend nach Sponsoren, die Ausbildung dieser 16 Kinder darf nicht aufhören. Schon der Beitrag von 45 Euro pro Monat, bedeutet für ein Kind etwas zu essen zu haben; mit einem Beitrag von 25 Euro werden täglich benötigte Gegenstände für das eigene Wohlbefinden angeschafft (Lernmaterialien, Hygieneartikel).

Durch die Sponsoren werden die Kinder auf ihrem Weg in ein besseres Leben unterstützt. Ein unglaublicher Beitrag, der für uns einfach zu entbehren ist, doch für die Kinder ganze Berge versetzt.

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Gewalt an Frauen und jungen Mädchen – Krisenzeiten verschlechtern die Lage

Jede dritte Frau wurde weltweit bereits Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt. Die globale Coronavirus Pandemie und die damit verbundenen Ausgangssperren haben die Lebensumstände für Frauen und Mädchen, die von familiärer und häuslicher Gewalt betroffen sind, weiter verschlimmert. In den Ländern des Globalen Südens sind vor allem junge Frauen in vielfacher Hinsicht in Krisenzeiten einem höheren Gewaltrisiko ausgesetzt: Durch Schulschließungen fehlt die pädagogische Obhut. Weggebrochenes Einkommen in einer Familie führt manchmal zu extremen Mitteln und Mädchen „verkaufen“ ihre Körper, um Geld nach Hause zu bringen. Die Zahl an Teenager-Schwangerschaften hat sich im Corona-Jahr drastisch erhöht. Eine andere Form von Gewalt an Mädchen spiegelt sich in zu frühen Verehelichungen, meistens Zwangsheiraten, wider. Und auch die vielerorts sanktionierten traditionellen Praktiken der Genitalverstümmelungen (FGM) erleben mangels Kontrollen einen dramatischen Aufwind. Der jährliche Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, der am 25.November begangen wird, generiert öffentlich Aufmerksamkeit für das Thema Gewalt und soll Strategien zu ihrer Bekämpfung in den Vordergrund rücken. Und, er soll zeigen, dass jeder Tag im Jahr als ein Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen dienen muss.

Rain Workers Ausbildungsprüfung am 02.09.2020 in Uganda

Rain Workers im Einsatz für die Rechte der Frau

Die österreichische „Aktion Regen“ kämpft seit 30 Jahren nach eigener Strategie für eine gewaltfreie Gesellschaft. Sie bildet in ihren Projektländern MultiplikatorInnen von lokalen NGOs zu sogenannten Rain Workers aus: Die Rain Workers leisten wichtige Arbeit für die Rechte von Frauen und Mädchen in Österreich und aktuell 12 ost- und westafrikanischen Ländern. „Aktion Regen“ vermittelt niederschwellig leicht begreifbares Wissen zu den Themen Familienplanung, sexuelle und reproduktive Gesundheit, Gesundheit von Mutter und Kind, sowie HIV und Aids Prävention. Der Einsatz der Rain Workers beinhaltet auch den Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM). In Bildungsmaßnahmen, wie z.B. Aufklärungs-Workshops für ganze Dörfer profitiert die gesamte Gesellschaft und ebnet den Boden für eine neue Kultur der Abwendung von Gewalt an Mädchen und Frauen.

Wenn etwa Männer und Frauen den gleichen Wissensstand über Familienplanung haben, werden Vielfach-Schwangerschaften immer seltener und immer weniger Frauen leiden an diesen körperlichen Gewalt-Erfahrungen überbordender Belastungen und körperlichen Raubbaus. Wenn Wissen über den jugendlichen Reife- und Entwicklungsprozess im öffentlichen Bewusstsein vorhanden ist, werden sich die Zahlen von Teenager-Schwangerschaften und frühen Zwangsheiraten und die damit verbundenen lebensbedrohlichen Risken senken. Die Bildungs- und Aufklärungs-Arbeit von „Aktion Regen“ leistet somit wichtige Prävention von Gewalt.

Um die wichtige Arbeit der Rain Workers fortsetzen und ausweiten zu können, ist „Aktion Regen“ auf finanzielle und ehrenamtliche Hilfe angewiesen. Die Organisation kämpft mit Unterstützung von UnterstützerInnen und Freiwilligen nicht nur am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen für ihre Mission, sondern an jedem einzelnen Tag im Jahr.

Rain Workers Ausbilder Sam überreicht Justine das Zertifikat zur bestandenen Ausbildung
Vorstand Licht für Kinder

Wünsche, die vieles verändern

2005 wurde Licht für Kinder gegründet. Nur zwei Jahre später begann die Erfolgsgeschichte des Vereins. Gisela Orlet-Jorda, die Gründerin, erhielt einen Brief, in dem eine Familie um Unterstützung und Hilfe für ihren Sohn bat. Explizit ging es um eine Reittherapie für den an Autismus erkrankten Sohn. Der Familie war es aufgrund ihrer finanziellen Situation nicht möglich eine Reittherapie zu finanzieren, die die Entwicklung des Kleinen, physisch als auch psychisch immens fördern würde.

Ein Wunsch der vieles ändert

Liebe hat und darf nichts mit Geld zu tun haben. In der darauffolgenden Zeit unterstützte Licht für Kinder zwei Jahre lang den Sohn der oben genannten Familie, mit einer Reittherapie. Dieses Ereignis und die darauffolgende Hilfeleistung legte den Grundstein der heutigen Arbeit des Vereins. Licht für Kinder unterstützt heute Familien, Schulen, Vereine und vor allem Menschen mit besonderen Bedürfnissen, beispielsweise um Therapien oder Therapiegeräte zu finanzieren, die teilweise, oder gar nicht von den Krankenkassen übernommen werden. Träume und Wünsche von Kindern und Jugendlichen werden realisiert und erfüllt. Wünsche sind verbalisierte Kinderträume. Was gibt es schöneres als Kindern Träume zu erfüllen und ihre Augen und ihr Herz dadurch zum Strahlen zu bringen. Hinter jedem erfüllten Herzenswunsch steht Glück.

Vorstand Licht für Kinder
LFK-Vorstand: v.l.n.r Frau Gisela Orlet-Jorda, Frau Nadja Elender

Warum – und vor allem das Wie

Ursprünglich wurden Sonderschulen in ganz Österreich unterstützt. Ziel und Aufgabe war und ist es, Schulen finanziell zu unterstützen, damit es diesen vereinfacht wird, ihre Schüler*innen mit besonderen Bedürfnissen bestmöglich fördern zu können. Jedes Kind hat es verdient gefördert zu werden, vor allem dann, wenn es an einer Krankheit leidet und mit dieser Krankheit zu kämpfen hat. Die Familien dieser Kinder fühlen sich oftmals überfordert mit der Gesamtsituation, nicht nur in finanzieller Hinsicht. Auch der Alltag ist eine tägliche Herausforderung. Ständige Fahrten ins Krankenhaus oder zum Arzt, die psychische Belastung und die Frage: Wie wird sich der Gesundheitszustand des geliebten Kindes entwickeln…Fördermaßnahmen, wie tiergestützte Pädagogik, Musiktherapie, Klangschalentherapie, Präventionsarbeit gegen sexuelle Übergriffe und Trommelworkshops wurden von der Organisation und den Kooperationspartnern ins Leben berufen, um den Familien und den Kindern mit besonderen Bedürfnissen, Lebensfreude, Hoffnung und Mut zu schenken.

Wünsche wahr werden lassen

Seit Beginn war es dem Verein wichtig ein Verständnis für die Kinder und ihre Situation aufzubauen. Deshalb werden gezielt Spenden für bestimmte Projekte gesammelt, um den Wünschen und Bedürfnissen der Familien nachzukommen. Jeder Wunsch bzw. jede Forderung nach einer Therapie, bzw. eines Therapiegeräts, hat den Ursprung in einem persönlichen Schicksal. Seit 2016 ist Licht für Kinder ein gemeinnütziger Verein und macht Wünsche wahr. Wünsche, die ganzen Familien das Leben erleichtern kann, einem Kind Zukunftsperspektiven schenkt, oder einfach nur ein Strahlen in die Augen zaubert. Ein weiteres Ziel des Vereins ist es, neben der finanziellen Unterstützung der Familien und dem Erfüllen von Herzenswünschen, die Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft voranzutreiben. Es in Ordnung Hilfe zu bekommen und Hilfe zu geben. Eine Veränderung kann nur stattfinden, sofern wir gemeinsam daran arbeiten, Hand in Hand. Für die herausragende Arbeit erhielt Licht für Kinder 2018 von der Albert Schweitzer Gesellschaft einen Preis für hervorragende humanitäre Leistung, sowie 2020 den „Austria Prestige Award“ in der Kategorie „Charity of the year“.

 

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